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Frankreich will Personal für Raffinerien zwangsverpflichten
Als Reaktion auf einen Streik an französischen Raffinerien und Tanklagern will die Regierung in Paris nun Personal zum Dienst verpflichten. "Ich habe die Präfekten gebeten, das für den Betrieb nötige Personal zu verpflichten", sagte Premierministerin Elisabeth Borne am Dienstag in Paris. Die Maßnahme betrifft das Unternehmen Esso-ExxonMobil, dessen Leitung am Montag mit zwei Gewerkschaften eine Vereinbarung getroffen hatte, die jedoch bei den Arbeitnehmern in den Raffinerien nicht mehrheitlich unterstützt werden.
Mit Blick auf den Energiekonzern TotalEnergies mahnte Borne zu weiteren Verhandlungen. Die Gewerkschaft CGT fordert zehn Prozent mehr Gehalt von dem Energieunternehmen, das im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinn von 10,6 Milliarden Dollar eingefahren hatte.
Am Dienstag waren etwa an einem Drittel der Tankstellen des Landes nicht alle Treibstoffsorten zu bekommen. Vor allem im Großraum Paris kam es zu langen Schlangen an den Tankstellen.
Energieministerin Agnès Pannier-Runacher appellierte an die Autofahrerinnen und Autofahrer, keine Kanister aufzufüllen. Dadurch werde die Knappheit noch weiter verstärkt. In mehreren Départements wurde eine Abgabe-Höchstgrenze von 30 Litern Treibstoff verhängt. Eine Krankenschwestern-Gewerkschaft forderte, bevorzugt mit Benzin versorgt zu werden.
Der 34 Jahre alte Daniel, der in einem Restaurant arbeitet, war mehrere Tankstellen abgefahren, bis er schließlich Benzin für 2,27 Euro pro Liter fand. "Ich habe noch nie so lange gewartet und war noch nie so glücklich, dass ich tanken konnte", sagte er.
Etwa 45 Prozent der Franzosen haben einer Umfrage zufolge keinen ausreichenden Zugang zu öffentlichen Transportmitteln. Auf dem Land beträgt der Anteil bis zu 70 Prozent.
J.Pereira--PC