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Umfrage: Internetsurfen ist beliebteste Freizeitbeschäftigung der Deutschen
Das Surfen im Internet ist weiterhin die beliebteste Freizeitbeschäftigung der Deutschen. 97 Prozent aller Bundesbürgerinnen und -bürger nutzen das Internet regelmäßig mindestens einmal die Woche, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten "Freizeitmonitor 2022" der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen hervorgeht. Vor zehn Jahren waren es nur etwa halb so viele. So hatten 2012 lediglich 53 Prozent angegeben, regelmäßig online aktiv zu sein.
Auf Platz zwei der beliebtesten Freizeitaktivitäten bleibt wie im Vorjahr das Fernsehen: 86 Prozent der Befragten schauen mindestens einmal wöchentlich fern. Dahinter folgt mit 82 Prozent die Nutzung von PC, Laptop oder Tablet sowie mit dem gleichen Anteil das Hören von Musik. Erstmals in die Top Ten der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen schafften es der Erhebung zufolge Social-Media-Angebote: Mit 67 Prozent nutzen mehr als zwei Drittel der Befragten regelmäßig Facebook, Instagram, Tiktok und ähnliche Dienste.
Die Mehrheit der Deutschen ist in der Freizeit trotzdem auch offline aktiv – so verbringen zum Beispiel zwei von drei Befragten ihre Zeit gemeinsam mit dem Partner sowie mit Backen oder Kochen. Fast ebenso viele genießen es, in Ruhe einen Kaffee zu trinken oder einfach einmal nichts zu tun. 57 Prozent gehen wenigstens einmal die Woche spazieren oder halten sich in der Natur auf.
Die Stiftung für Zukunftsfragen untersucht seit 1982 das Freizeitverhalten der Deutschen. Im 40-Jahresvergleich zeigt sich demnach, dass lediglich vier Aktivitäten bereits 1982 zu den häufigsten zehn Beschäftigungen zählten: Musik hören, fernsehen, seinen Gedanken nachgehen und über wichtige Dinge reden. Aktivitäten wie Zeitung lesen - 1982 auf Platz eins -, etwas mit Freunden unternehmen - damals auf Platz zwei - oder ein Buch lesen werden heute nur noch von einer Minderheit regelmäßig ausgeübt.
Zudem zeigt sich laut Umfrage, dass Freizeit zunehmend in den eigenen vier Wänden stattfindet. Zählten in den vergangenen Jahrzehnten stets auch mehrere außerhäusliche Tätigkeiten zu den beliebtesten Beschäftigungen, finden aktuell die zehn beliebtesten in der Regel daheim statt.
"Auch wenn es stetig immer mehr außerhäusliche Freizeitangebote gibt, werden sie deswegen nicht auch immer häufiger genutzt", sagte der wissenschaftliche Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, Ulrich Reinhardt. Freizeit bleibe in erster Linie Erholungszeit – und diese werde zu Hause verbracht. Dabei spielten unter anderem eine älter werdende Gesellschaft, kleinere Familienstrukturen und ein sehr attraktives Medienangebot eine Rolle.
Untersucht wurde auch, was die Deutschen in ihrer Freizeit stresst. Die meisten Befragten gaben hier an, dass es sie stresse, in der Schlange oder im Stau zu stehen. Auch eine Störung durch andere Menschen wurde als Stressfaktor häufig genannt.
Die Stiftung für Zukunftsfragen wird vom Tabakhersteller British American Tobacco finanziert. Für die Erhebung wurden im August mehr als 3000 Menschen im Alter von 18 bis 74 Jahren repräsentativ befragt.
A.P.Maia--PC