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Bericht: Kohle unter weiteren Dörfern in NRW trotz Gaskrise nicht benötigt
Die Zerstörung weiterer Dörfer in Nordrhein-Westfalen zum Abbau von Braunkohle ist einem wissenschaftlichen Bericht zufolge trotz der vorübergehenden Reaktivierung alter Kohlekraftwerke nicht nötig. Es gebe trotz Gaskrise keine "energiewirtschaftliche Notwendigkeit für die Inanspruchnahme weiterer Dörfer und Höfe am Tagebau Garzweiler II", erklärte die CoalExit Research Group am Donnerstag. Eine Ausweitung der derzeit vorgesehenen Abbauflächen sei daher ebenfalls nicht zu rechtfertigen.
Die Research Group, bestehend aus Wissenschaftlern der Europa-Universität Flensburg, der Technischen Universität Berlin und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW), hatte die Auswirkung der angekündigten Reaktivierung von Kohlekraftwerken sowie staatliche Pläne etwa für den Ausbau der erneuerbaren Energien und zum Kohleausstieg untersucht. Demnach sind "im aktuell geltenden Abbaubereich bereits deutlich höhere Kohlemengen genehmigt, als bis zum Ende der Kohleverstromung 2030 zur Sicherung der Energieversorgung benötigt werden".
Organisationen wie Greenpeace, der BUND, und die Klima-Allianz Deutschland setzen sich besonders für den Erhalt des Ortes Lützerath bei Erkelenz ein. Der Studie zufolge werden bis zum Ende der Kohleverstromung in NRW noch maximal 271 Millionen Tonnen Braunkohle aus dem Tagebaukomplex Hambach/Garzweiler II benötigt. "Dem gegenüber sind noch 300 Millionen Tonnen in den aktuell genehmigten Bereichen beider Tagebaue förderbar, ohne dass Lützerath zerstört werden muss", erklärten die Forscher.
Sie verwiesen außerdem auf einen neu beantragten Hauptbetriebsplan des Tagebaubetreibers RWE, der die Abbaufläche von Garzweiler II noch erweitern soll. Dafür gebe es keine "energiewirtschaftliche Rechtfertigung", betonte die Research Group. Ein neuer Hauptbetriebsplan sollte "keinen weiteren Meter Lebensgrundlage und Heimat zerstören", forderte der Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen (IKG) und Sprecher der Klima-Allianz Deutschland, Klaus Breyer.
L.Mesquita--PC