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Beschäftigte der Seehäfen streiken erneut
Die Beschäftigten der deutschen Nordseehäfen sind am Donnerstag erneut in den Streik getreten. Der Ausstand begann mit der Frühschicht und soll 48 Stunden dauern, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Sie erwartet so viele Teilnehmer wie beim Warnstreik Ende Juni - damals hatten sich rund 8000 Beschäftigte beteiligt. Die Arbeitgeber kritisierten den neuen Warnstreik als "unverantwortlich".
In den Tarifverhandlungen für die insgesamt rund 12.000 Beschäftigen der Seehäfen sind die Fronten verhärtet: Insgesamt sieben Verhandlungsrunden brachten kein Ergebnis. Verdi fordert eine Lohnerhöhung um 1,20 Euro pro Stunde sowie einen nicht näher bezifferten Inflationsausgleich bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.
Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) erklärte, Verbraucher und Unternehmen seien "bereits jetzt massiv von den global gestörten Lieferketten betroffen". Trotzdem rufe Verdi zu 48 Stunden Streik auf - das sei "unverantwortlich". Bei 48 Stunden könne auch nicht mehr von einem Warnstreik gesprochen werden.
Das "finale" Angebot des ZDS beläuft sich eigenen Angaben zufolge auf bis zu 12,5 Prozent - je nach Art des Betriebs - bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Der Verband forderte Verdi erneut zur Schlichtung auf. Die Gewerkschaft hatte dies am Mittwoch abgelehnt, sie strebe eine Lösung des Tarifkonflikts auf dem Verhandlungsweg an, betonte sie.
Der ZDS vertritt die Interessen von 58 seiner 156 Mitgliedsunternehmen, die einen Lohntarifvertrag abgeschlossen haben. Er gilt für rund 12.000 Beschäftigte in Hamburg, Niedersachsen und den bremischen Häfen.
C.Cassis--PC