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Thyssenkrupp Marine Systems übernimmt Standort Wismar von MV Werften
Der U-Boot- und Marineschiff-Hersteller Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) übernimmt den Standort Wismar der insolventen MV Werften. Wie TKMS mitteilte, wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber am Freitag von Insolvenzverwalter Christoph Morgen informiert. Damit habe "einer der traditionsreichsten Schiffbaustandorte in Deutschland wieder eine langfristige Perspektive", erklärte das Unternehmen. Künftig könne TKMS in Wismar "im Laufe des Jahres 2024" U-Boote fertigen.
Maßgeblich hierfür sei aber "eine Beauftragung weiterer U-Boote durch den Bund und daraus folgende Investitionen in die Ertüchtigung der Werft", erklärte das Unternehmen weiter. Davon hängt demnach auch ab, in welchem Ausmaß Mitarbeiter eingestellt werden könnten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) begrüßte, dass für den Werftstandort durch TKMS eine "Zukunftsperspektive" aufgezeigt werde. Damit bestehe die Chance, "möglichst viele Arbeitsplätze in der maritimen Industrie zu erhalten", erklärte er.
Die MV Werften hatten im Januar Insolvenzanträge gestellt, nachdem Gespräche über finanzielle Hilfen mit dem Bund und dem Land Mecklenburg-Vorpommern seitens der Werften als aussichtslos eingeschätzt wurden. Die Unternehmens-Gruppe gehört zum Konzern Genting Hongkong. Betroffen von dem Insolvenzverfahren sind acht Unternehmen an den drei Werft-Standorten in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund.
Insolvenzverwalter Morgen äußerte sich am Freitag erfreut, dass mit TKMS eine neue Eigentümerin für den Standort Wismar gefunden worden sei, "die den Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern dauerhaft erhält und gegebenenfalls sogar ausbaut". Ihm sei "jedoch auch bewusst, dass die Strecke bis zum Neustart für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werft lang ist". Deshalb werde er "weiterhin alles daransetzen, den Übergang zu gestalten und für möglichst viele Mitarbeitende Beschäftigung zu sichern".
Die IG Metall Küste teilte mit, sie habe sich mit TKMS auf Eckpunkte für den Aufbau neuer Beschäftigung in Wismar geeinigt. TKMS kaufe "nicht nur ein Gelände und Hallen, sondern bietet auch möglichst vielen Beschäftigten der MV Werften eine Perspektive mit guten Arbeitsbedingungen. Dazu hat sich das Unternehmen uns gegenüber verpflichtet", erklärte IG Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich. Demnach sollen abhängig von den Aufträgen zunächst 800 und dann bis zu 1500 Mitarbeitende direkt und unbefristet eingestellt werden, vorrangig aus der Transfergesellschaft.
Nogueira--PC