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US-Zölle ab Anfang April könnten weniger umfassend sein als bislang erwartet
Die von US-Präsident Donald Trump für Anfang April angekündigten weiteren Zölle werden womöglich weniger drastisch ausfallen als bislang erwartet. Ein US-Regierungsmitarbeiter sagte am Montag der Nachrichtenagentur AFP, dass noch keine Entscheidung darüber gefallen sei, ob ganze Branchen mit Importaufschlägen belegt werden sollen. Dass die für den 2. April angekündigten Zölle ganze Wirtschaftssektoren treffen, "mag passieren oder nicht passieren". Die Lage sei derzeit "noch im Fluss".
Die US-Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuvor unter Berufung auf Regierungsmitarbeiter berichtet, dass die Zölle zielgerichteter und wenig umfassend sein könnten als bislang angenommen. Ferner könnten manche Länder oder Ländergruppen ganz ausgespart werden. Auch das "Wall Street Journal" berichtete, das Weiße Haus habe seinen Fokus bei den Zöllen eingeengt und werde "wahrscheinlich" nicht ganze Wirtschaftssektoren mit Zöllen belegen.
Trump hatte zu einem früheren Zeitpunkt noch signalisiert, dass Anfang April Zölle gegen ganze Branchen im Ausland wie die Auto-, Pharma- und Halbleiterindustrie verhängt werden könnten.
Die von Trump ebenfalls angekündigten "reziproken Zölle" sollen aber am 2. April kommen, wie der Regierungsmitarbeiter der AFP sagte. Dabei soll ein Importprodukt eines Landes in den USA mit ebenso hohen Aufschlägen belastet werden wie sie für ein gleiches US-Produkt in diesem Land gelten. Allerdings wollen die USA dabei nicht nur die Zölle der anderen Länder, sondern auch sogenannte nichttarifäre Handelshemmnisse wie etwa Subventionen oder Regularien in die Kalkulation mit einbeziehen.
Dass die neuen Zölle gleichwohl womöglich weniger umfassend sein werden als zuvor angenommen, beflügelte am Montag zu Handelsbeginn die US-Börsen. Der Leitindex Dow Jones stieg um 1,2 Prozent, der Technologieindex Nasdaq um rund 1,9 Prozent.
Trumps aggressive Zollpolitik hatte in den vergangenen Wochen die US-Börsenkurse abrutschen lassen. Seit seinem Amtsantritt im Januar hat Trump eine Vielzahl von Zöllen verhängt oder angekündigt, aber teils auch wieder ausgesetzt. Er nutzt sie vor allem als Druckmittel gegen andere Staaten.
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic will am Dienstag in Washington mit US-Handelsminister Howard Lutnick und Trumps Handelsbeauftragten Jamieson Greer treffen, wie eine Sprecherin der EU-Kommission mitteilte. Mitte März waren US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumprodukte in Kraft getreten. Es sind die ersten Zölle von Trumps zweiter Amtszeit, von denen die EU-Mitgliedstaaten direkt betroffen sind. Die Kommission reagierte zunächst mit der Ankündigung mehrerer Gegenzölle ab dem 1. April, verschob die Aufschläge dann aber um zwei Wochen.
F.Santana--PC