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Linken-Parteichef fordert Bekenntnis zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
Der Parteichef der Linken, Jan van Aken, hat von den Kanzlerkandidaten von CDU, SPD und Grünen ein Bekenntnis zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gefordert. Er hoffe, "dass Sie sich zeitnah und deutlich gegen jede Einschränkung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall aussprechen", schrieb Jan van Aken (Die Linke) an Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU) und Robert Habeck (Grüne). Van Aken forderte stattdessen eine Initiative für bessere Arbeitsbedingungen.
Der Chef des Versicherungskonzerns Allianz, Oliver Bäte, hatte die Debatte über einen unbezahlten ersten Krankheitstag entfacht. In einem Interview mit dem "Handelsblatt" schlug er vor, einen Karenztag bei Krankmeldungen wieder einzuführen.
Van Aken nannte diese Forderung "kurzsichtig und unverantwortlich". Sie schüre Verunsicherung unter den Beschäftigten und sei nicht geeignet, am hohen Krankenstand etwas zum Besseren zu verändern", wie van Aken schrieb.
Van Akens Co-Parteichefin, Ines Schwerdtner, kritisierte Bäte scharf. "Selbst fette Verdienste einstreichen und anderen Lohn vorenthalten wollen: Viel arroganter kann ein Boss den Beschäftigten nicht zeigen, was er von ihnen hält", erklärte sie. Sie forderte, die Gehälter von Unternehmenschefs an den Lohn der Beschäftigten zu koppeln.
Van Aken bezeichnete die Lohnfortzahlung als eine wesentliche Errungenschaft des Sozialstaats und wichtigen Bestandteil des Arbeitnehmerschutzes. Ein Ende der Regelung könnte Beschäftigte nicht nur finanziell belasten, sondern auch dazu führen, dass sie krank zur Arbeit gehen. Van Aken forderte einen höheren Mindestlohn. Investitionen und Regeln für mehr Personal, beispielsweise im Gesundheitsbereich.
Auch der Sozialflügel der CDU lehnt den Vorschlag Bätes ab. Dieser sei gänzlich inakzeptabel", sagte Dennis Radtke, der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) in der CDU, dem Berliner "Tagesspiegel". Bätes Vorstoß stehe für eine "Kultur des Misstrauens gegenüber allen Arbeitnehmern" und betreffe vor allem Menschen mit kleinen Einkommen.
T.Vitorino--PC