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Ungarisches Konsortium zieht Angebot für spanischen Zughersteller Talgo zurück
Nach dem Veto der spanischen Regierung hat das ungarische Konsortium Ganz Mavag Europe sein Übernahmeangebot für den Zughersteller Talgo zurückgezogen. Die Ungarn kündigten den Schritt am Freitag in einer Mitteilung an die spanische Börsenaufsicht an. Darin wirft Ganz Mavag der Regierung in Madrid vor, seinen "legitimen Interessen schweren Schaden" zugefügt zu haben. Das Unternehmen kündigte zudem rechtliche Schritte an.
Die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte am Dienstag entschieden, "direkte ausländische Investitionen" in das Unternehmen Talgo zu verbieten. Es nannte als Gründe "strategische Interessen und die nationale Sicherheit Spaniens". Die Talgo-Züge sind ein Verkaufsschlager - sie fahren unter anderem auch in Deutschland. Ganz Mavag werden enge Verbindungen zu Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban nachgesagt.
Die Regierung nahm in ihrer Begründung nicht explizit Bezug auf Orban. Sie ließ aber Kritik an engen Verbindungen ungarischer Unternehmen zu der Regierung des Landes sowie Orbans Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin durchblicken. Die Zeitung "El País" berichtete am Mittwoch, dass der spanische Geheimdienst vor Verbindungen des Konsortiums zur Regierung Orban und zur Transmashholding, dem größten russischen Hersteller von Zügen und Bahnausrüstungen, gewarnt habe.
Das 1942 gegründete Unternehmen Talgo ist der Hauptlieferant von Zügen für die staatliche spanische Eisenbahngesellschaft Renfe.
F.Carias--PC