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IWF bestätigt Weltwirtschaftsprognose - Deutschland leidet unter Industrieschwäche
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine bisherige Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im aktuellen Jahr bekräftigt. 2024 sei mit einer Zunahme um 3,2 Prozent der Weltwirtschaftsleistung zu rechnen, erklärte die Washingtoner Institution am Dienstag in ihrer dritten und letzten Aktualisierung für dieses Jahr. Die wirtschaftliche Erholung bleibt demnach weiterhin verhalten und wird in Europa insbesondere vom Dienstleistungssektor getragen - wovon die Industrienation Deutschland im Verhältnis weniger profitiert.
Seit dem ersten Bericht im vergangenen Oktober hatte der IWF seine Vorhersagen für die Weltwirtschaft zwei Mal leicht erhöht, jedoch für Deutschland von zunächst 0,9 Prozent zwei Mal spürbar gesenkt. Nun ließen die Konjunkturexperten ihre Einschätzung für Deutschland unverändert bei schwachen 0,2 Prozent.
Für Europa insgesamt blickt der IWF wieder positiver in die Zukunft. "Es gibt Anzeichen für eine Erholung, die umso deutlicher sind, wenn man von Quartal zu Quartal vergleicht", sagte IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas der Nachrichtenagentur AFP. Das liege vor allem an einem merklichen Aufholen der Reallöhne nach dem Inflationsschock.
Der Dienstleistungssektor profitiere davon stärker, "sodass Länder, die sich auf die Industrie verlassen, wie Deutschland, etwas zurückliegen", sagte Gourinchas weiter. Anders herum zeige sich dies etwa auch in Spanien: Die Prognose für die stark auf Tourismus setzende Wirtschaft des Landes erhöhten die Experten um 0,5 Prozentpunkte. Nach 2,5 Prozent Wachstum im vergangenen Jahr würde Spanien so mit 2,4 Prozent erneut zu den am stärksten wachsenden EU-Volkswirtschaften gehören.
Mit Blick auf die Schwellenländer ist der IWF optimistischer als im März, insbesondere für China. Hier beträgt die Revision 0,4 Prozentpunkte auf nun fünf Prozent Wachstum in diesem Jahr. "Wir revidieren unsere Projektionen für China, weisen aber auch auf Risiken hin", mahnte der IWF-Chefvolkswirt. Etwa sei die Immobilienkrise weiterhin nicht gelöst. "Wenn die Binnennachfrage schwächelt, wird sich China umso mehr auf seine Exporte stützen. Im derzeitigen Umfeld könnte das ein Problem sein."
V.Fontes--PC