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Studie: Trinkwasser in Europa zunehmend mit Ewigkeits-Chemikalie TFA verunreinigt
Trinkwasser ist in vielen europäischen Ländern einer Studie zufolge mit der Ewigkeits-Chemikalie TFA verunreinigt. Nach derzeitigem Kenntnisstand scheinen die festgestellten Werte aber "innerhalb der Sicherheitsgrenzen zu liegen", schreiben die Autoren der am Mittwoch veröffentlichten Studie, an der unter anderem die österreichische Organisation Global 2000 beteiligt war. Leitungswasser könne bedenkenlos getrunken werden. Es müsse aber jetzt gehandelt werden, damit das Wasser auch in zehn bis 20 Jahren noch trinkbar sei.
Die Ewigkeits-Chemikalie TFA (Trifluoracetat) gehört zu den PFAS-Chemikalien, die weder herausgefiltert noch zerstört werden können. Die Auswirkungen von TFA sind wenig erforscht. Andere Ewigkeits-Chemikalien werden mit hormonellen Veränderungen und einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht.
TFA wurde der Studie zufolge in 34 von 36 europäischen Leitungswasserproben (94 Prozent) aus elf EU-Ländern und in zwölf von 19 abgefüllten Mineral- und Quellwässern (63 Prozent) nachgewiesen. Die höchste Belastung ließ sich in Oberösterreich und Paris nachweisen.
Von den in Deutschland genommenen Proben waren die in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen am stärksten belastet. Zwei Proben, die kein TFA enthielten, kamen aus Hamburg und Niedersachsen.
Die Autoren der Studie fordern eine Überarbeitung der EU-Wassergesetzgebung. Obwohl TFA weit verbreitet sei, gebe es in der EU keinen gesetzlichen Grenzwert. Daher sei TFA aus rechtlicher Sicht eine "unsichtbare" Chemikalie. Die Belastung des Trinkwassers mit TFA steige dabei jeden Tag weiter an.
TFA gelange hauptsächlich über PFAS-Pestizide ins Wasser. Nötig sei daher ein sofortiges Verbot dieser Art von Insektengiften. "Ins Auge fällt besonders, dass die höchsten Belastungen bei diesem Stichprobentest genau in den (österreichischen) Bundesländern gefunden wurden, wo die meisten landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen", sagte Helmut Burtscher-Schaden von Global 2000.
An der Studie waren außerdem das in Brüssel ansässige Pesticide Action Network Europe (PAN Europe) und die französische Organisation Générations Futures beteiligt.
A.Santos--PC