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OECD hebt Ausblick für Weltwirtschaft an - Europa und Deutschland fallen zurück
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihren Ausblick für die globale Konjunktur angehoben: Die Organisation erwartet für dieses Jahr ein globales Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent - im Februar war sie noch von 2,9 Prozent ausgegangen. Treiber dieser Entwicklung sind die USA und aufstrebende Schwellenländer. Europa jedoch und insbesondere Deutschland liegen angesichts einer schwachen Produktivität deutlich dahinter.
In der Weltwirtschaft habe trotz eines nur mittleren erwarteten Wachstums und anhaltender geopolitischer Risiken ein "vorsichtiger Optimismus" Einzug gehalten, erklärte die OECD in ihrem Bericht zur aktualisierten Wirtschaftsprognose. Je nach Land und Region sei diese Entwicklung aber sehr unterschiedlich.
So wird etwa für die USA in diesem Jahr wegen eines starken Konsums ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,6 Prozent erwartet - deutlich mehr als die zuvor prognostizierten 2,1 Prozent. Für die zweitgrößte Volkswirtschaft China prognostizierte die OECD ein Wachstum von 4,9 Prozent und hob auch diesen Ausblick leicht an. In Indien geht die Organisation von einem BIP-Plus von deutlichen 6,6 Prozent aus - ebenfalls eine Korrektur nach oben.
Europa fällt hingegen zurück, die Region ist stärker von der Energiekrise wegen des Ukraine-Kriegs getroffen und betreibt auch eine weniger expansive Haushaltspolitik als andere Länder. Für die Eurozone erwartet die OECD eine Wachstumsrate von 0,7 Prozent. In der Bundesrepublik rechnet sie in diesem Jahr nur noch mit einem mageren Wachstum von 0,2 Prozent, das sind noch einmal 0,1 Prozentpunkte weniger als im Februar prognostiziert.
Kommendes Jahr dürfte die deutsche Wirtschaft dann um 1,1 Prozent und die Eurozone um 1,5 Prozent wachsen - was an einer wieder anziehenden Binnennachfrage liegen dürfte. Auf globaler Ebene rechnet die OECD derzeit mit 3,2 Prozent Wachstum im nächsten Jahr.
Insgesamt habe sich die globale Wirtschaft als widerstandsfähig erwiesen und die Inflation bewege sich allmählich in Richtung der Ziele der Notenbanken, erklärte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann. Weltweit hatten die Zentralbanken in den vergangenen Monaten die Zinssätze erhöht, um der hohen Inflation in Folge der Pandemie und schließlich des russischen Kriegs gegen die Ukraine etwas entgegenzusetzen.
Ein hohes Risiko bleibe allerdings der Nahe Osten: Sollte sich dort die Lage verschärfen, sieht die OECD die Energie- und Finanzmärkte in Gefahr, was wiederum die Inflation und dann auch das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen dürfte.
A.Silveira--PC