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Schriftstellervereinigung PEN verurteilt erneuten Haftbefehl gegen Yücel
Die Schriftstellervereinigung PEN hat den neuen Haftbefehl gegen den deutschen Journalisten Deniz Yücel verurteilt. "Erneut höhlt Recep Tayyip Erdogan demokratische Grundsätze als selbstherrlicher Gebieter drakonisch aus und instrumentalisiert die Justiz der türkischen Republik für seine Zwecke", erklärte der Präsident des PEN-Zentrums Deutschland, José F. A. Oliver, am Freitag.
Die Vereinigung forderte die sofortige Einstellung des Verfahrens. "Die Demokratie und ihre Gewaltenteilung dürfen nicht als Farce verkommen.".
Am Donnerstag hatte ein Gericht in Istanbul Haftbefehl gegen Yücel erlassen. Der Haftbefehl bezieht sich auf ein Strafverfahren gegen Yücel wegen "Verunglimpfung des türkischen Staates und der türkischen Nation" und "Beleidigung des Staatspräsidenten" im Zusammenhang mit Artikeln des Autors.
Yücel war im Februar 2017 in der Türkei während seiner Tätigkeit als Auslandskorrespondent der "Welt" wegen seiner Artikel festgenommen worden. Nach einem Jahr kam er frei, kehrte nach Deutschland zurück und wurde 2020 von einem türkischen Gericht in Abwesenheit wegen des umstrittenen Vorwurfs der "Terrorpropaganda" verurteilt. Der Fall führte zu erheblichen diplomatischen Verstimmungen zwischen Berlin und Ankara.
Im Mai 2022 trat Yücel im Streit als Präsident des PEN zurück. Es folgte eine Spaltung der Vereinigung in das PEN-Zentrum Deutschland und PEN Berlin.
P.Serra--PC