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Iranischer Präsident besucht Syrien erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs
Als erstes iranisches Staatsoberhaupt seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 ist Präsident Ebrahim Raisi am Mittwoch zu einem Besuch in Damaskus eingetroffen. Raisi wird bei seinem zweitägigen Besuch "ausführliche" Gespräch mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad führen, wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete. Raisi werde von einer "großen Delegation" aus Regierungs- und Wirtschaftsvertretern begleitet. Der Iran ist einer der wichtigsten Unterstützer für Damaskus.
Nach Angaben von Reportern der Nachrichtenagentur AFP säumten am Mittwoch syrische und iranische Flaggen die Straße zwischen dem Flughafen und dem Sajjida-Seinab-Mausoleum südlich von Damaskus - eine Pilgerstätte für schiitische Muslime und einer geplanten Station von Raisis Besuch. Auf Plakaten waren Porträts der beiden Präsidenten aufgestellt, auf denen "Willkommen" auf Arabisch und Farsi stand.
Sana zufolge reiste Raisi in Begleitung mehrerer Minister an. Demnach gehören zu seiner umfangreichen Delegation der Außenminister sowie die Minister für Verteidigung, Öl, Straßen- und Städtebau sowie Telekommunikation. Zudem sollen bei den Treffen "zahlreiche Abkommen und Absichtserklärungen" unterzeichnet werden, unter anderem zum Thema "Energie und Strom", berichtete die regierungsnahe syrische Zeitung "Al-Watan". Es werde auch "Gespräche über einen neuen iranischen Kreditrahmen für Syrien für Investitionen im Energiesektor geben".
Der iranische Regierungssprecher Ali Bahadori Jahromi hatte am Dienstag erklärt, beide Länder seien zu einer Zusammenarbeit auf höchstem Niveau bereit, der Zweck dieser Reise sei wirtschaftlicher Natur.
Der Besuch erfolgt nur wenige Wochen nach dem von China vermittelten Abkommen zwischen dem Iran und seinem regionalen Rivalen Saudi-Arabien, infolgedessen sich die Kräfteverhältnisse im Nahen Osten grundlegend verschieben könnten. Laut dem in Damaskus ansässigen Experten Osama Danura wird der Besuch "eine neue Seite in den engen Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufschlagen".
Sowohl Teheran als auch Damaskus werden vom Westen stark sanktioniert. In dem seit 2011 anhaltenden Krieg in Syrien hat Teheran Damaskus jedoch stets wirtschaftlich, politisch und militärisch unterstützt.
L.Mesquita--PC