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Adidas weist US-Klage zu früherer Kooperation mit Kanye West zurück
Der Sportartikelhersteller Adidas hat Vorwürfe von US-Klägern zur früheren Kooperation mit dem umstrittenen Rapper Kanye West zurückgewiesen. "Wir weisen diese unbegründeten Ansprüche entschieden zurück und werden alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um uns mit Nachdruck dagegen zu wehren", erklärte der Konzern am Dienstag in Herzogenaurach.
In einer am vergangenen Freitag bei einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Oregon eingereichten Sammelklage wirft ein Investmentfonds Adidas Fehler bei der Zusammenarbeit mit West vor, die im vergangenen Oktober wegen antisemitischer Äußerungen des Rappers aufgekündigt worden war.
So habe Adidas trotz früherer umstrittener Äußerungen des Musikers und Modeunternehmers an einer Kooperation festgehalten, obwohl klar gewesen sei, dass dies dem Unternehmen schaden könne. Adidas habe außerdem keine ausreichenden Vorkehrungen für mögliche finanzielle Verluste im Falle eines Endes der Partnerschaft mit West getroffen.
Adidas hatte im Oktober mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit dem 45-jährigen Rapper beendet, nachdem dieser im Kurzbotschaftendienst Twitter Drohungen gegen Juden ausgesprochen hatte. Damit wurde die zusammen mit West entwickelte und beworbene - und äußerst erfolgreiche - Sportschuhreihe Yeezy eingestellt. Für Adidas war das aus geschäftlicher Sicht ein schwerer Schlag.
In der Sammelklage wird nun argumentiert, West, der sich inzwischen Ye nennt, habe schon in den Jahren zuvor mit Äußerungen zur Sklaverei, zu Fragen der Hautfarbe und zu Politik für Kontroversen gesorgt. Verwiesen wird unter anderem auf einen Satz aus dem Jahr 2018, als der Rapper sagte, Schwarze hätten bei der Sklaverei in den USA eine "Wahl" gehabt.
Die Kläger verlangen von Adidas Schadenersatz in nicht genannter Höhe. Der Sammelklage können sich Aktionäre anschließen, die zwischen Mai 2018 und Februar 2023 Adidas-Aktien gekauft hatten. Eingereicht wurde die Klage in Oregon, weil Adidas dort seinen US-Sitz hat. Die Klage richtet sich gegen Adidas, den früheren Konzernchef Kasper Rorsted und Adidas-Finanzchef Harm Ohlmeyer.
Adidas' Nettogewinn war im vergangenen Jahr um 83 Prozent auf 254 Millionen Euro eingebrochen. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen bestenfalls ein Betriebsergebnis von null und schlimmstenfalls einen negativen Saldo von 700 Millionen Euro. Maßgeblich verantwortlich dafür ist das Kanye-West-Desaster. Eine zentrale Frage für Adidas ist, was mit den Millionen von Schuhen aus der eingestellten Zusammenarbeit mit West geschehen wird.
F.Moura--PC