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Fast 100.000 Reisende am Donnerstag von Warnstreiks auf Flughäfen betroffen
Mehrere zehntausend Reisende sind am Donnerstag wegen der Warnstreiks des Sicherheitspersonals auf mehreren Flughäfen am Boden geblieben. Am Flughafen Hamburg waren am Donnerstag rund 38.000 Passagiere von Flugausfällen betroffen, in Köln/Bonn rund 28.000 und in Düsseldorf rund 27.000, wie die Betreiber mitteilten. Die Streiks gehen am Freitag weiter - dann streiken auch die Sicherheitskräfte auf den Flughäfen Stuttgart und Baden-Baden/Karlsruhe.
Am Hamburger Flughafen waren am Donnerstag ursprünglich rund 305 Flüge geplant - 152 Abflüge und 153 Ankünfte. Die Abflüge waren nicht möglich, rund ein Drittel der Ankünfte wurde gestrichen, wie der Betreiber mitteilte. Am Freitag ist es ähnlich: 156 Abflüge und ein Teil der 157 Ankünfte mit rund 39.000 Passagieren müssen ausfallen.
In Köln/Bonn fielen am ersten Tag des Streiks 121 von 204 geplanten Flügen aus. Auch am Freitag sei mit Streichungen zu rechnen, erklärte der Betreiber.
In Düsseldorf fiel knapp die Hälfte der ursprünglich geplanten Flüge aus; einige Passagiere konnten auf andere Flughäfen in der Nähe umgeleitet werden. Am Freitag erwartet der Betreiber "ein ähnliches Bild" wie Donnerstag, wie ein Sprecher AFP sagte.
An allen Flughäfen blieb es in den Terminals relativ ruhig - die meisten Passagiere waren informiert und fuhren erst gar nicht zu den Airports. "Die Abflug-Terminals sind wie leergefegt, die Lage ist ruhig", erklärte etwa eine Sprecherin des Hamburger Airports.
Für Freitag hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auch auf dem Flughafen Stuttgart zum Streik aufgerufen - hier wurden bereits alle Abflüge gestrichen. In Baden-Baden/Karlsruhe soll der Ausstand bis Samstag um Mitternacht dauern.
Am Freitag sind zudem die Beschäftigten im Schienenverkehr aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Sie wollen von 03.00 Uhr bis 11.00 Uhr streiken. Die Auswirkungen könnten im Fernverkehr bis zum frühen Abend andauern.
Für die Beschäftigten auf den Flughäfen will Verdi erreichen, dass die Arbeitgeber die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit erhöhen sowie die Überstunden besser entlohnen. Tarifverhandlungen am 11. und 12. April hatten keine Einigung gebracht. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 27. und 28. April geplant.
Die Verdi-Tarifkommission habe den Verhandlungstermin nach Ostern als ein Signal der Arbeitgeber aufgenommen, endlich zu einer Lösung zu kommen, auf den Reiseverkehr in den Osterferien Rücksicht genommen und auf Streiks verzichtet, erklärte Wolfgang Pieper vom Verdi-Landesbezirk Baden-Württemberg. "Aber die Hoffnung, endlich zu einer Einigung zu kommen, war vergebens."
Die Arbeit an Flughäfen müsse attraktiver werden, um die Luftsicherheitsfachkräfte halten und neue gewinnen zu können, erklärte Pieper. So könnten längere Wartezeiten für Urlaubsreisende künftig vermieden werden.
P.Cavaco--PC