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Gute Verbraucherstimmung gibt Chinas Wirtschaft Aufwind
Der nach dem Wegfall der strikten Corona-Schutzmaßnahmen wieder angekurbelte Konsum in China hat die Wirtschaft des Landes zum Jahresbeginn unerwartet stark wachsen lassen. Die Konjunktur zog im ersten Quartal um 4,5 Prozent im Jahresvergleich an, wie das nationale Statistikbüro in Peking am Dienstag mitteilte. Experten hatten mit einem moderateren Wirtschaftswachstum von 3,8 Prozent gerechnet.
Verglichen mit dem Vorquartal wuchs die chinesische Wirtschaft von Januar bis März um 2,2 Prozent. Für das gesamte Jahr rechnet China mit einer weiteren Erholung der Branchen von der Null-Covid-Politik sowie mit einem Wachstum von fünf Prozent. Die Regierung hatte eingestanden, dass dieses Ziel möglicherweise schwer erreichbar sei. Experten halten es nun aber doch für durchaus möglich.
Chaoping Zhu von JP Morgan Asset Management verweist insbesondere auf die niedrige Ausgangsbasis des vergangenen Jahres. 2022 war mit knapp drei Prozent Wachstum das wirtschaftliche schlechteste Jahr Chinas seit Jahrzehnten. Im ersten Quartal 2022 war das BIP noch um 4,8 Prozent gestiegen. Die kommenden Quartale haben also eine vergleichsweise niedrige Vergleichsbasis.
Auch Finanzexperten und der Internationale Währungsfonds rechnen mit gut fünf Prozent Wachstum in China. "Dennoch gibt es noch einige Herausforderungen", sagte Zhu. Der JP-Morgan-Experte nannte insbesondere den hoch verschuldeten Immobiliensektor des Landes, die weltweite Inflation, Rezessionsgefahr in anderen Ländern sowie die geopolitischen Spannungen mit den USA.
Auch blieb die Industrieproduktion in China mit 3,9 Prozent Wachstum zunächst hinter den Erwartungen zurück. Dieser Wert sei "angesichts der starken Erholung des Exportwachstums enttäuschend", sagte Ken Cheung von der Mizuho Bank. Grund für das gute Wachstum sei vor allem die gute inländische Konsumstimmung gewesen.
Der Einzelhandel, wichtigste Komponente des Konsums der privaten Haushalte, legte allein im März verglichen mit dem Vorjahresmonat um 10,6 Prozent zu. Bei den Dienstleistungen machte sich bemerkbar, dass die Menschen wieder öfter ins Restaurant gingen und reisten.
China war mit strikten Lockdowns ganzer Städte, Massentests in der Bevölkerung und geschlossenen Betrieben gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgegangen. Diese Politik hatte die chinesische Wirtschaft schwer belastet. Anfang Dezember vergangenen Jahres hob das Land die strengen Vorkehrungen auf, das erste Quartal dieses Jahres ist nun auch das erste, in dem die chinesische Wirtschaft wieder ohne die Schutzmaßnahmen arbeitet.
G.M.Castelo--PC