Portugal Colonial - Studie warnt vor massivem Mangel an altersgerechten Wohnungen

Börse
Euro STOXX 50 -1.14% 4736.23
SDAX -1.39% 13224.51
TecDAX -1.01% 3300.23
MDAX -0.67% 26020.74
DAX -1.06% 18988.31
Goldpreis 0.96% 2639.9 $
EUR/USD -0.26% 1.0573 $
Studie warnt vor massivem Mangel an altersgerechten Wohnungen
Studie warnt vor massivem Mangel an altersgerechten Wohnungen / Foto: Christophe ARCHAMBAULT - AFP

Studie warnt vor massivem Mangel an altersgerechten Wohnungen

Rentner und Rentnerinnen werden immer ärmer und Renovierungen immer teurer - eine Studie warnt deshalb vor einem massiven Mangel altersgerechter Wohnungen in Deutschland. Der Wohnungsmarkt sei auf die kommende Rentnergeneration der geburtenstarken Jahrgänge "ganz und gar nicht vorbereitet", erklärte Matthias Günter, Leiter des Hannover Pestel-Instituts. Es gebe ein "Zwei-Komponenten-Problem beim Seniorenwohnen": einen Mangel an altersgerechten Wohnungen und Altersarmut durchs Wohnen.

Textgröße:

Nur rund jede siebte Wohnung sei altersgerecht und ein Großteil davon werde nicht von Senioren bewohnt, erklärte Günther. "Rund 2,2 Millionen altersgerechte Wohnungen fehlen aktuell. Das wird sich in den nächsten Jahren allerdings noch enorm verschlimmern."

Eine Untersuchung des Pestel-Instituts habe ergeben, dass die Zahl der benötigten Seniorenwohnungen voraussichtlich weiter steigen wird. "Im Jahr 2040 werden rund 3,3 Millionen altersgerechte Wohnungen gebraucht", erklärte Günther. Zugleich gebe es aber kein spezielles Programm der Bundesregierung zum Bau dieser Wohnungen und viele Senioren hätten nicht die Mittel.

Pflegebedürftigkeit im Alter sei heute das "Armutsrisiko Nummer 1", heißt es in der Studie. Die Kosten für stationäre Pflege könnten sich mehr als die Hälfte der Seniorenhaushalte nicht leisten. "Am Ende ist es also ganz oft der Staat, der einspringen muss", erklärte Günther. Er habe also ein großes Interesse an altersgerechten Wohnungen.

Doch der Bund bremse den altersgerechten Umbau von Wohnungen geradezu aus: Von der Förderbank KfW gebe es keine Zuschüsse mehr, sondern lediglich Kredite mit mindestens drei Prozent Zinsen und Laufzeiten von bis zu 30 Jahren. "Welcher 70-Jährige bindet sich noch so einen Kredit ans Bein, um sein eigenes Haus oder seine Eigentumswohnung altersgerecht umzubauen?"

Das Pestel-Institut erstellte die Studie im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel und präsentierte sie am Montag in München bei der Branchenmesse BAU.

X.Brito--PC