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Bundesämter für nukleare Sicherheit warnen vor Risiken auch nach Atomausstieg
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) haben auf Herausforderungen auch nach dem Atomausstieg aufmerksam gemacht. Nach den gut sechs Jahrzehnten, in denen die Atomenergie zur Stromerzeugung genutzt wurde, "stehen noch mindestens weitere 60 Jahre bevor, die wir für den Rückbau und die langzeitsichere Lagerung der Hinterlassenschaften benötigen werden", erklärte BASE-Präsident Wolfram König in einer gemeinsamen Mitteilung mit dem BfS am Donnerstag.
Die letzten drei deutschen Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim und Emsland gehen am Samstag vom Netz. König machte auf die radioaktiven Abfälle aufmerksam, die aus dem Betrieb der deutschen Atomkraftwerke resultieren. Dabei handele es sich um 1900 Behälter in derzeit 16 Zwischenlagern. "Die Endlagerung in tiefen geologischen Schichten bietet dafür die nach wie vor sicherste Lösung", erklärte er. Neben den besonders gefährlichen und langlebigen hochradioaktiven Abfällen müssten zudem etwa 600.000 Kubikmeter an sogenannten schwach- und mittelradioaktiven Abfällen sicher entsorgt werden.
BfS-Präsidentin Inge Paulini betonte, der Atomausstieg sei "ein klarer Zugewinn an Sicherheit in Deutschland". "So lange in unmittelbarer Nachbarschaft jedoch weiterhin Kernkraftwerke in Betrieb sind oder gar neu geplant werden, sind die Risiken der Kernkraft nicht gebannt", fügte sie jedoch hinzu. Sieben Akw-Standorte seien weniger als hundert Kilometer von Deutschland entfernt. "Das Reaktorunglück von Fukushima hat gezeigt, dass Kernkraft selbst für hochentwickelte Industriegesellschaften ein unkalkulierbares Risiko darstellen kann", warnte Paulini.
Sie verwies zudem auf neue Risiken im Zusammenhang mit Radioaktivität. "Der Krieg in der Ukraine zeigt uns gerade sehr deutlich: Das Risiko eines radiologischen Unfalls mit gravierenden Folgen für Mensch und Umwelt besteht weiterhin", erklärte die BfS-Präsidentin. Für mehr Sicherheit seien das regelmäßige und flächendeckende Messen von Radioaktivität sowie eine umfassende Lageanalyse "entscheidend".
L.Mesquita--PC