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Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe im Februar deutlich gestiegen
Der Auftragseingang der deutschen Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe hat im Februar stark zugelegt. Im Vergleich zum Vormonat stieg das Ordervolumen um 4,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Demnach handelt sich um den dritten Anstieg im Monatsvergleich in Folge und laut Wirtschaftsministerium den höchsten seit Juni 2021.
Besonders stark legte die Nachfrage aus den Ländern des Euroraums zu (plus 8,9 Prozent). Auch die Inlandsnachfrage erhöhte sich mit 5,6 Prozent überdurchschnittlich stark. Aus Nicht-Euroländern wurde 1,4 Prozent mehr nachgefragt. Auch der Umsatz der Industrie stieg im Vergleich zum Vormonat demnach nach vorläufigen Angaben um 1,5 Prozent.
"Maßgeblich" für die positive Entwicklung sind den Statistikern zufolge Großaufträge im sonstigen Fahrzeugbau. Dazu zählen Schiffe, Schienenfahrzeuge, Luft- und Raumfahrzeuge sowie Militärfahrzeuge. Zudem wirkten sich besonders Auftragszuwächse im Kfz-Bereich und im Maschinenbau positiv aus. Ohne die Großaufträge betrug der Anstieg des Auftragseingangs 1,2 Prozent.
"Die Auftragseingänge befinden sich damit in vielen Branchen der deutschen Industrie weiter auf Erholungskurs", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Insgesamt zeichne sich nach dem schwachen Jahresendquartal 2022 zu Jahresbeginn "eine konjunkturelle Erholung ab", hieß es.
Dem Konjunkturexperten Jupp Zenzen von der Deutschen Industrie- und Handelskammer zufolge ist der aktuelle Zuwachs "zumindest ein Hoffnungsschimmer": Erfreulich sei das Mehr an Auslandsaufträgen. Jedoch: Angesichts der Weltkonjunktur seien die positiven Anzeichen "noch kein Selbstläufer", zumal deutsche Unternehmen nach wie vor "mit hohen Kostensteigerungen, steigendem Zinsniveau und Energiepreisen zu kämpfen" hätten.
So verzeichneten einige Bereiche auch Rückgänge, etwa die Hersteller von elektrischer Ausrüstung (-1,7 Prozent) und pharmazeutischer Erzeugnissen (-5,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat fielen die Auftragseingänge zudem insgesamt magerer aus (-5,7 Prozent).
Der Auftragseingang im Maschinen und Anlagenbau etwa fiel um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. "Der Rückgang erklärt sich insbesondere dadurch, dass die wirtschaftliche Lage unverändert von zahlreichen Herausforderungen geprägt ist, was bei vielen Investoren Zurückhaltung hervorruft", kommentierte Konjunkturexperte Olaf Wortmann vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).
Nach der Deutung des ING-Analysten Carsten Brzeski hat sich die Aussicht für das verarbeitende Gewerbe zwar "deutlich aufgelockert". Ob es sich dabei um eine langfristige Entwicklung handelt, sei aber noch abzuwarten: Bremsen könnten in Zukunft ein erwarteter Abschwung der US-Wirtschaft, die Nachwirkungen der kürzlich aufgetretenen Turbulenzen an den Finanzmärkten und die geänderte Zinspolitik der Zentralbanken.
Auch in Spanien stieg die Produktion des verarbeitenden Gewerbes wieder an. Im Monatsvergleich steigerte sich die Industrieproduktion im Februar dort um 0,6 Prozent im Vergleich zum Januar, wie das Nationale Statistikinstitut am Mittwoch bekannt gab. Grund für die Steigerung waren in Spanien insbesondere Zuwächse im Bergbau und in der Tabakindustrie.
A.P.Maia--PC