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Kohlekraftwerke erzeugten 2022 über ein Drittel des Stroms in Deutschland
Ein Drittel des in Deutschland erzeugten und eingespeisten Stroms stammte im vergangenen Jahr aus Kohlekraftwerken. Im Vergleich zum Vorjahr wurde 8,4 Prozent mehr Kohlestrom eingespeist, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. 2021 hatte der Anteil demnach bei gut 30 Prozent gelegen.
Weiterhin stammte der im Jahr 2022 ins Netz eingespeiste Strom aus konventionellen Energieträgern. Ihr Anteil lag bei 53,7 Prozent. Die aus absolute Menge sank jedoch im Jahresvergleich um 8,7 Prozent. Das lag unter anderem an der geringeren Erzeugung aus Erdgas, die wegen der angespannten Situation auf dem Gasmarkt infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine um 11,3 Prozent zurückging. 2021 waren noch 57,7 Prozent des Stroms mit konventionellen Energieträgern produziert worden.
Demgegenüber stieg der Anteil der Erneuerbaren an der Erzeugung von 42,3 Prozent auf 46,3 Prozent. Die hinter Kohle zweitwichtigste Energiequelle war demnach die Windkraft. Der eingespeiste Windstrom stieg nach einem vergleichsweise windarmen Vorjahr um 9,4 Prozent auf knapp ein Viertel der Gesamtmenge.
Besonders deutlich nahm 2022 wegen der vielen Sonnenstunden die Einspeisung aus Photovoltaik-Anlagen zu - um rund 19,5 Prozent auf einen Anteil von 10,6 Prozent. Ein weiterer Grund für den Anstieg war laut den Wiesbadener Statistikern auch der vermehrte Zubau von Photovoltaik-Anlagen.
Die Stromerzeugung aus Kernenergie halbierte sich im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr wegen der Abschaltung von drei der sechs bis dahin noch betriebenen Kernkraftwerke. Der Anteil der Kernenergie machte nur noch 6,4 Prozent der eingespeisten Strommenge aus.
Insgesamt wurden dem Bundesamt zufolge 2022 rund 509 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Das waren 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die nach Deutschland importierte Strommenge sank zum Vorjahr um 4,8 Prozent - besonders aus Frankreich ging die Menge wegen der dortigen technischen Probleme in den Atomkraftwerken um rund 62 Prozent zurück.
J.Pereira--PC