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Neuer Adidas-Chef spricht nach starkem Gewinneinbruch von "Übergangsjahr" 2023
Der neue Vorstandsvorsitzende des Sportartikelherstellers Adidas, Björn Gulden, will das Unternehmen nach einem starken Gewinneinbruch im vergangenen Jahr bis 2024 wieder in die Gewinnzone führen. "2023 wird ein Übergangsjahr sein", erklärte Gulden vor der Jahrespressekonferenz am Mittwoch in Herzogenaurach. "Wir müssen Lagerbestände abbauen und Rabatte reduzieren. Im Jahr 2024 können wir dann wieder mit dem Aufbau eines profitablen Geschäfts beginnen."
Der Nettogewinn von Adidas war im vergangenen Jahr um 83 Prozent auf 254 Millionen Euro eingebrochen. Maßgeblich dafür verantwortlich ist ein Verlust von 482 Millionen Euro im letzten Quartal, der vor allem auf eine geplatzte Zusammenarbeit mit dem umstrittenen US-Rapper Kanye West zurückzuführen ist.
Wegen antisemitischer Äußerungen des Rappers hatte Adidas die mit West entwickelte und beworbene Sportschuhreihe Yeezy eingestellt, was sich bereits im vergangenen Jahr mit 600 Millionen Euro Umsatzeinbußen niederschlug. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen deshalb nun bestenfalls ein Betriebsergebnis von null und schlimmstenfalls einen negativen Saldo von 700 Millionen Euro, je nachdem, was mit den Millionen gelagerten Schuhen geschieht.
Adidas prüfe derzeit "verschiedene Optionen zur künftigen Nutzung seines Bestands an Yeezy Produkten". Dennoch berücksichtige die "Prognose bereits die Umsatzeinbußen in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro aus einem potenziellen ausbleibenden Verkauf des Bestands".
Gulden hatte den Chefposten bei Adidas im Januar übernommen, nachdem sein Vorgänger Kasper Rorsted vorzeitig ausgeschieden war. Nach Angaben des Unternehmens erhielt Rorsted eine Abfindung von zwölf Millionen Euro. Gulden war zuvor Vorstandschef beim Konkurrenten Puma.
F.Ferraz--PC