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Preissteigerungen für Unkrautvernichter treiben Zahlen von Bayer in die Höhe
Deutliche Preissteigerungen und eine hohe Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln haben den Gewinn von Bayer im vergangenen Jahr deutlich nach oben getrieben. Der Chemie- und Pharmakonzern verbuchte 2022 einen Nettogewinn von 4,15 Milliarden Euro, nach 1,0 Milliarden Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr, wie er am Dienstag mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich um 8,7 Prozent auf 50,7 Milliarden Euro.
Der scheidende Bayer-Chef Werner Baumann sprach von einem "trotz der widrigen Rahmenbedingungen für Bayer sehr erfolgreichen Jahr". Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat werde eine Dividende in Höhe von 2,40 Euro vorgeschlagen - 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
Angetrieben wurde die Entwicklung vor allem durch einen "Rekordumsatz" im Agrargeschäft, wie Bayer ausführte. In diesem Bereich betrug der Anstieg beim Umsatz 15,6 Prozent auf knapp 25,2 Milliarden Euro. Am deutlichsten legte laut Bayer das Geschäft mit Unkrautbekämpfungsmitteln zu, ausgelöst durch "Preissteigerungen aufgrund von Versorgungsengpässen für glyphosathaltige Produkte im Markt".
Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten stieg um 1,1 Prozent auf knapp 19,3 Milliarden Euro. Die Sparte kämpft unter anderem mit auslaufenden Patenten. Die Verkäufe mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten stiegen um 8,4 Prozent auf rund 6,1 Milliarden Euro.
Künftig rechnet Bayer indes mit rückläufigen Preisen für Herbizide sowie einige Medikamente. Der Konzern geht daher von einem vergleichsweise geringeren Umsatzwachstum um zwei bis drei Prozent in diesem Geschäftsjahr aus.
Baumann geht demnächst in den Ruhestand und wird im Juni von dem US-Manager Bill Anderson abgelöst. Anderson soll schon im April als Mitglied des Vorstands in das Unternehmen eintreten und dann eng mit Baumann zusammenarbeiten.
Bayer war zuletzt unter Druck von Investoren geraten, die einen Führungswechsel gefordert hatten. In die Amtszeit von Baumann, der seit 2016 Bayer-Chef ist, fällt die milliardenschwere Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto, der das glyphosathaltige Mittel Roundup herstellt.
Bayer sah sich in den vergangenen Jahren mit einer Klagewelle konfrontiert, was dem Börsenwert des Unternehmens schwer geschadet hat. Hintergrund ist die Frage, ob das Mittel krebserregend ist oder nicht.
H.Portela--PC