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Fluggesellschaft Air India erneuert massiv die Flotte
Die Fluggesellschaft Air India kauft im großen Stil neue Maschinen ein: Die Airline will zum einen 250 Airbus-Maschinen kaufen und unterzeichnete mit dem europäischen Flugzeugbauer am Dienstag eine entsprechende Absichtserklärung mit Optionen auf weitere Maschinen. Wie danach aus US-Regierungskreisen bekannt wurde, will Air India darüber hinaus 220 Boeing-Maschinen erwerben - und sicherte sich per Vertrag zudem Optionen auf 70 weitere Flugzeuge.
Der indische Markt wächst stark: Airbus rechnet mit einer Zunahme der Passagiere von 165 Millionen im Jahr 2019 auf 641 Millionen 2041. Einkaufen will Air India nun insgesamt 400 Mittelstrecken- und 70 Langstreckenflugzeuge, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Fluggesellschaft war im vergangenen Jahr privatisiert worden.
Den "Letter of Intent" unterzeichneten die Chefs von Airbus und Tata, Eigentümer von Air India, bei einer Feier während der Luftfahrtmesse AeroIndia in Bangalore. Per Video waren der indische Premier Narendra Modi und der französische Präsident Emmanuel Macron zugeschaltet.
Es ist der größte offiziell verkündete Kauf in der Geschichte der Verkehrsluftfahrt. Über die Kosten der geplanten Geschäfte wurde nichts bekannt. Die zuletzt veröffentlichten Katalogpreise liegen zusammengerechnet bei über 70 Milliarden Dollar, diese Preise werden jedoch wegen oft gewährter Rabatte selten gezahlt.
Air India fliegt aktuell mit 115 Maschinen. Seit 2006 hat die Fluggesellschaft keine neuen Maschinen gekauft. Sie war 1953 verstaatlicht und stets von der indischen Regierung finanziell unterstützt worden. Im Januar 2022 verkaufte die Regierung die Airline für 2,4 Milliarden Dollar an die Tata-Gruppe, ein Konglomerat mit Produkten von Tee bis Stahl. Tata macht sich nun daran, die Flotte zu erneuern.
Air India hat auf dem nationalen Markt für Flüge nur einen Marktanteil von 8,7 Prozent - der Billiganbieter IndiGo hat hier allein einen Anteil von 56 Prozent. Bei internationalen Flügen ist Air India noch die Nummer eins im Land. Airline-Chef Campbell Wilson will den Marktanteil bei Inlandsflügen in den nächsten fünf Jahren auf 30 Prozent anheben.
A.Magalhes--PC