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Netzbetreiber Tennet prüft möglichen Verkauf an Bundesregierung
Der niederländische Netzbetreiber Tennet hat sich zu einem Verkauf seines deutschen Stromnetzes an die Bundesregierung bereit gezeigt. Tennet beabsichtige, "Gespräche mit der deutschen Regierung aufzunehmen, um die Möglichkeit eines vollständigen Verkaufs der deutschen Aktivitäten (...) zu akzeptablen Bedingungen auszuloten", erklärte das Unternehmen am Freitag. Der Netzbetreiber befindet sich vollständig im Besitz des niederländischen Staates.
"Tennet erkennt an, dass sowohl die niederländische als auch die deutsche Regierung es vorziehen, ihre jeweiligen nationalen Stromnetze zu finanzieren, kontrollieren und besitzen", erklärte das Unternehmen weiter. Denn beide Länder konzentrierten sich derzeit auf den Ausbau der Infrastruktur für die Energiewende.
Deutschland will den Ausbau von Stromtrassen insbesondere von Norden nach Süden stark beschleunigen, um mit Windkraftanlagen in der Nordsee produzierten Strom zu transportieren. Dass ein Großteil der Finanzierung mit der niederländischen Regierung ausgehandelt werden muss, weil diese über Tennet das deutsche Stromnetz besitzt, ist der Bundesregierung schon länger ein Dorn im Auge.
Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte am Freitag, die Bundesregierung führe seit Oktober Gespräche mit der niederländischen Regierung. "Diese dauern an." Dass Tennet nun den vollständigen Verkauf prüfen wolle, "begrüßen wir", sagte die Sprecherin.
Das niederländische Unternehmen schränkte ein, dass "sein einziger Anteilseigner, die niederländische Regierung, noch keine endgültige Entscheidung getroffen hat". Die nächsten Schritte würden "in enger Zusammenarbeit" mit Den Haag unternommen.
Tennet ist einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland, laut Angaben der Ministeriumssprecherin der größte. Die anderen sind Amprion, 50Hertz und Transnet BW.
A.S.Diogo--PC