Portugal Colonial - Bauern in Deutschland zum Jahresbeginn etwas optimistischer

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Bauern in Deutschland zum Jahresbeginn etwas optimistischer
Bauern in Deutschland zum Jahresbeginn etwas optimistischer / Foto: JOEL SAGET - AFP

Bauern in Deutschland zum Jahresbeginn etwas optimistischer

Die Stimmung der deutschen Bauern und Bäuerinnen hat sich zum Jahreswechsel etwas aufgehellt. Der Index zur Bewertung ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage stieg im Dezember auf 14,9 Punkte, nach 8,4 Punkten im September, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) am Donnerstag mitteilte. Das galt für alle Betriebsformen, also Ackerbau-, Futterbau- und Veredelungsbetriebe - letztere umschreiben die Nutztierhaltung. Grund dafür waren verbesserte Betriebsergebnisse des vergangenen Wirtschaftsjahres.

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Während die Landwirte ihre aktuelle Lage also wieder optimistischer bewerteten, zeigten sie sich allerdings bei der zukünftigen Lage "verhaltener", ergänzte der Verband. So verschlechterten sich verglichen mit Herbst vor allem die Erwartungen in den Futterbau- und Veredelungsbetrieben, Ackerbaubetriebe sind optimistischer.

"Großen Einfluss" auf die Lage hätten die Preisentwicklungen an den Agrar- und Energiemärkten: Landwirte profitieren derzeit von hohen Preisen für ihre Erzeugnisse, zugleich geht der Verband von einer "stimmungsaufhellenden Wirkung" der staatlichen Entlastungen bei den Energiepreisen aus. "Belastende Einflüsse" seien weiterhin die hohen Futter- und Düngerkosten und die Probleme in der Agrar- und Finanzpolitik.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht jedoch die Lage von Kleinbauern gefährdet und forderte gemeinsam mit landwirtschaftlichen und entwicklungpolitischen Verbänden ein Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten. Während die Preise in Supermärkten mit 20 Prozent über dem Vorjahresniveau etwa doppelt so stark stiegen wie die allgemeine Inflation, "können viele Milch-, Schweine- und Biohöfe am anderen Ende der Lieferkette noch immer nicht ihre Produktionskosten decken", erklärten die Organisationen.

Das bringe sie in eine wirtschaftlich prekäre Lage und bremse die Agrarwende aus. "Wer Lebensmittel erzeugt, muss per Vertrag Planungssicherheit bekommen, welchen Preis Industrie und Handel für welche Menge und Qualität bezahlen", forderte die DUH.

Der Umfang der Investitionspläne für das kommende halbe Jahr bleibt nach Angaben des Bauernverbandes hinter dem Vorjahresniveau zurück, das geplante Volumen stieg aber auf 5,8 Milliarden Euro nach 5,0 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das sei nach wie vor ein "mäßiges" Niveau, erklärte der Verband.

Das sogenannte Konjunkturbarometer Agrar wird vierteljährlich erhoben. Für die Dezember-Umfrage wurden 1500 Landwirtschafts- und 200 Agrardienstleistungsbetriebe in ganz Deutschland befragt.

T.Batista--PC