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Ukrainischer Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz nahe Kiew
Ukrainischer Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz nahe Kiew / Foto: Genya SAVILOV - AFP/Archiv

Ukrainischer Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz nahe Kiew

Bei einem Hubschrauberabsturz in der Nähe eines Kindergartens bei Kiew sind am Mittwoch 14 Menschen ums Leben gekommen, darunter der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj und ein Kind. Zu den Ursachen des Absturzes in der an Kiew grenzenden Stadt Browary machte die ukrainische Regierung zunächst keine Angaben. Regierungschef Denys Schmyhal kündigte eine Untersuchung an, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bot hierfür deutsche Unterstützung an. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drückte den Ukrainern sein Mitgefühl aus.

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Die ukrainischen Behörden hatten zunächst von mindestens 18 Todesopfern gesprochen, darunter drei Kinder, korrigierten die Zahl aber später auf 14. Zudem wurden 25 Menschen bei dem Absturz verletzt, darunter elf Kinder.

Der Chef der ukrainischen Nationalpolizei, Ihor Klymenko, erklärte, neben Monastyrskyj seien auch mehrere hochrangige Bedienstete des Innenministeriums gestorben, darunter der erste stellvertretende Innenminister Jewhenij Jenin. Neun der Todesopfer waren demnach an Bord des Hubschraubers.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb im Online-Dienst Telegram von einer "furchtbaren Tragödie", die "unsäglichen Schmerz" auslöse. Der Hubschrauber sei auf das Gelände des Kindergartens gestürzt.

Laut dem Präsidentschaftsbüro war der Helikopter auf dem Weg an die Front im Krieg mit Russland. Nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko war der Hubschrauber unterwegs zu einem Raketenabschussplatz in Dnipro. Die Umstände des Absturzes würden untersucht, betonte Klitschko. Er würdigte Monastyrskyj als "jungen, sehr kreativen, guten Menschen, der sich immer für das Leben unserer Bürgerinnen und Bürger einsetzte und es verteidigte".

Wie AFP-Journalisten aus Browary berichteten, waren Rettungskräfte und Feuerwehrleute im Einsatz. An der Absturzstelle waren verkohlte Überreste des Helikopters zu sehen sowie Trümmer eines nahegelegenen Gebäudes und ein von den Rotorblättern des Hubschraubers zerstörtes Auto.

Dmytro Serbyn, der in die Nähe wohnt, eilte zu Hilfe, als er Flammen über dem Kindergarten aufsteigen sah. Die Kinder weinten und riefen nach ihren Eltern, ihre Gesichter seien blutverschmiert gewesen, sagte Serbyn der AFP. "Wir zogen ein Mädchen heraus, ich wickelte sie in eine Jacke, sie war im Gesicht verletzt (...). Sie zitterte nicht, weinte nicht", sagte der Augenzeuge. Das Mädchen sei so starkt verletzt gewesen, dass ihr Vater sie zunächst nicht erkannt habe, fügte er hinzu.

Der getötete 42-jährige Monastyrskyj war im Jahr 2021 zum Innenminister ernannt worden. Der gelernte Anwalt saß als Abgeordneter der Partei "Diener des Volkes" von Präsident Selenskyj in der Rada, dem ukrainischen Parlament. Monastyrskyj galt als wichtige Figur der ukrainischen Regierung. Regierungschef Denys Schmyhal sprach von einem "schweren Verlust für das Regierungskabinett und den ganzen Staat".

Bundeskanzler Scholz schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter von einem "traurigen Tag" für die Ukraine, der erneut "den immensen Tribut" zeige, den "die Ukraine in diesem Krieg zahlt". EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, er trauere um Monastyrskyj. Der Innenminister sei "ein großer Freund der EU" gewesen.

Bundesinnenministerin Faeser bot der Ukraine Unterstützung bei der Klärung der Absturz-Ursachen an. Sie habe dem ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev in einem Telefonat ein entsprechendes Angebot unterbreitet, teilte Faeser mit.

Browary, der Schauplatz des Absturzes, liegt rund 20 Kilometer vom Stadtzentrum Kiews entfernt. In den ersten Tagen des am 24. Februar 2022 begonnenen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte es in der Stadt heftige Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Kräften gegeben.

Russlands Präsident Wladimir Putin bekräftigte indes, dass er an den Sieg seines Landes glaube. Er habe "keinen Zweifel" an einem Sieg Russlands bei seiner Offensive in der Ukraine, sagte Putin beim Besuch einer Waffenfabrik in St. Petersburg.

F.Ferraz--PC