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Hausding: Umgang mit Bundestrainer Buschkow "nicht fair"
Rekordeuropameister Patrick Hausding hat sich kritisch zum Umgang mit dem freigestellten Bundestrainer Lutz Buschkow nach den Vorwürfen des ehemaligen Wasserspringers Jan Hempel geäußert. "Man kann ihm nicht die Verantwortung in die Schuhe schieben, das ist nicht fair, er hatte überhaupt keine Entscheidungsgewalt", sagte der Ex-Weltmeister und dreimalige Olympia-Medaillengewinner im Gespräch mit dem SID: "Er war als Trainer in dem Moment ein kleiner Teil des Systems."
Buschkow war am Donnerstag vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) während der laufenden EM in Rom freigestellt worden. Hempel hatte der ARD von jahrelangem sexuellen Missbrauch durch einen Trainer berichtet und dem Verband und Buschkow vorgeworfen, davon gewusst zu haben und nicht tätig geworden zu sein. Der 64-jährige Buschkow, seit 2002 Bundestrainer, war Stützpunkttrainer in Berlin, als Hempel nach eigenen Angaben 1997 den Verband informierte.
"Er war als damaliger Trainer genauso untergeordnet wie viele andere Trainer auch", sagte Hausding. Er habe Buschkow "nie so eingeschätzt, dass ihn so etwas kalt lassen würde". Er wolle "keine Partei beziehen", betonte der 33-Jährige, der im Mai seine Karriere beendet hatte, seiner Ansicht nach sei aber Buschkow "viel zu stark ins Kreuzfeuer geraten".
Es sei "geschockt" gewesen, als er von Hempels Aussagen gelesen habe, "die Vorfälle sind schrecklich, Jan Hempel sollte gehört werden, ich verstehe aber nicht, warum er es erst 25 Jahre später öffentlich macht".
Er selbst könne sich aus seiner aktiven Zeit "an keinerlei Vorfälle erinnern. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass jemand stark auffällig war und Sportlerinnen sexuell beleidigt wurden", sagte Hausding: "Es ging manchmal ein bisschen barsch zu, aber das ist im Leistungssport völlig normal." Der Berliner gewann in 14 Jahren in der Weltspitze 17 EM-Titel, einmal Silber und zweimal Bronze bei Olympia sowie 2013 WM-Gold im Synchronspringen vom Turm.
A.Magalhes--PC