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Pleite gegen Barca: Kiel verpasst Traumfinale gegen Wolff
Der THW Kiel hat die "kleine Sensation" und damit das Champions-League-Finale gegen Nationaltorwart Andreas Wolff verpasst. Der deutsche Handball-Rekordmeister verlor beim Final Four in Köln das Halbfinale gegen den Titelverteidiger FC Barcelona 30:34 (18:19). Die Norddeutschen müssen damit weiter auf ihren fünften Titel in der Königsklasse warten.
Auch sieben Treffer des besten Kieler Werfers Patrick Wiencek am Kreis reichten am Samstag vor 20.000 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena nicht zum Finaleinzug. Im Kampf um Europas Krone trifft Barca am Sonntag (18.00 Uhr/DAZN) auf Vive Kielce mit dem deutschen Nationaltorwart und Ex-Kieler Wolff.
Der polnische Meister hatte im ersten Halbfinale Telekom Veszprem 37:35 (16:18) besiegt. Kiel spielt am Sonntag (15.15 Uhr) gegen den ungarischen Rekordchampion den dritten Platz aus.
"Wir haben eine unglaubliche Moral, sehr viel Herz und Charakter bewiesen. Wir sind verdient ins Finale eingezogen", sagte Wolff völlig abgekämpft, der Schweiß tropfte von seiner Stirn: "Ich muss jetzt erst einmal etwas essen. Ich bin unglaublich müde."
Ein mögliches Finale gegen Kiel hatte Wolff als "Traum" bezeichnet. Dass dieser nicht in Erfüllung ging, dürfte der 31-Jährige verkraften: Gegen Barca kann sich der 2016er-Europameister gleich bei seiner Final-Four-Premiere den größten Erfolg in seiner Vereinslaufbahn sichern.
Kiel hielt gegen die Katalanen lange mit, verlor aber kurz nach Wiederanpfiff den Faden. Das 29:33 (58.) bedeutete eine Vorentscheidung. Die Ausfälle von Sander Sagosen und Hendrik Pekeler, der beiden Schlüsselspieler in Angriff und Abwehr, hatte der deutsche Vizemeister bis dahin bravourös vergessen gemacht.
Vor allem Kreisläufer Wiencek verwertete in der Offensive anfangs die Bälle. Barca musste zunächst stets nachlegen, schaffte dies jedoch mühelos. Jicha hatte am Freitag angesichts der schwierigen Voraussetzungen prophezeit: "Wir brauchen eine kleine Sensation."
Der THW blieb wach, die Spieler peitschten sich immer wieder an - die Atmosphäre beim nach zwei Jahren erstmals wieder in voller Halle stattfindenden Finalturnier tat ihr Übriges. Die Stimmung auf dem Feld wurde hitziger.
Mit dem Ball blieben beide Teams aber cool. Sowohl Barca als auch Kiel fanden offensiv weiter Lücken. Es war kein Spiel für Torhüter - weder der Kieler Welthandballer Niklas Landin noch Gonzalo Perez de Vargas im Barca-Tor glänzten.
Als sich die Kieler nach der Pause in der Offensive immer wieder Fehlwürfe leisteten, schlug Barca eiskalt zu. Beim 23:27 (44.) gingen die Spanier mit vier Toren in Führung. Kiel kämpfte in der Folge wacker weiter, kam jedoch nicht näher heran als beim 29:32 (57.).
Wolff hatte gegen Veszprem nach der Pause seine beste Phase. Der Keeper kam kurz nach Wiederbeginn wieder aufs Feld und hielt einen Siebenmeter (33.). Die Aktion diente als Initialzündung für das polnische Topteam, das die Partie anschließend drehte.
O.Gaspar--PC