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Amnesty International kritisiert Trumps USA als WM-Gastgeber
Amnesty International blickt mit Sorge auf die Austragungen der Fußball-WM 2026 und der Olympischen Spiele 2028 in den USA. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump zeige "ganz klar autokratische Tendenzen auf", sagte Lisa Salza, Expertin für Sport und Menschenrechte bei der Schweizer Vertretung der Nichtregierungsorganisation, im Deutschlandfunk.
Es gebe zahlreiche Beispiele, die diese These untermauern würden. Einerseits "der Ausschluss von Trans-Athleten im Universitätssport", andererseits die bereits jetzt "stark eingeschränkte Medienfreiheit", die immer weiter untergraben würde, sagte Salza. Diese Sachverhalte seien ein "klares Indiz für Menschenrechtswidrigkeiten, mit denen Fans, Sportler und Journalisten rechnen müssen, wenn die organisierenden Sportverbände sich nicht beherzt für die Einhaltung der vereinbarten Standards einsetzen."
Die Expertin macht sich wenig Hoffnung, dass dies von Seiten des Fußball-Weltverbands FIFA tatsächlich geschehen wird. "Man kann sagen, dass sich Gianni Infantino buchstäblich vor Donald Trump in den Staub wirft", monierte Salza.
Die Expertin hält auch Boykott-Aufrufe in den kommenden Jahren für möglich. Sie gehe davon aus, dass sich mit der Zeit Stimmen mehren würden, "die für einen Boykott einstehen" oder zumindest auf die Risiken eingehen würden, die Minderheiten in den USA zu befürchten hätten. "Wo ich eine Hoffnung sehe, ist bei den Host-Citys, bei den einzelnen Städten", führte Salza aus: "Die sind ja eigentlich zuständig für die Umsetzung der Menschenrechtsmaßnahmen und haben an einigen Beispielen gezeigt, dass sie bereit sind gegen Dekrete der Trump-Regierung Widerstand zu leisten."
Die Fußball-WM 2026 findet neben den USA auch in Kanada und Mexiko statt. 2028 ist Los Angeles Austragungsort der Olympischen Sommerspiele.
T.Resende--PC