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McLaren-Duell wird heiß: Piastri ringt Norris nieder
Papaya an der Macht: Oscar Piastri hat McLarens neue Ausnahmestellung in der Formel 1 untermauert und gleichzeitig ein spannendes Duell beim Traditionsrennstall eingeläutet. Der junge Australier gewann das zweite Saisonrennen in China vor Vizeweltmeister und Teamkollege Lando Norris, der beim Auftakt in Australien gesiegt hatte - dieser Zweikampf könnte nun die ersten Wochen der noch jungen Saison prägen.
Wie schon beim Start in Melbourne zeigte sich aber auch George Russell im Mercedes wehrhaft, holte erneut Platz drei. Ferrari dagegen gibt bislang Rätsel auf: Einen Tag nach Lewis Hamiltons überraschend souveränem Sieg im Sprint von Shanghai hatte die Scuderia wieder Probleme. Charles Leclerc und Hamilton holten nur die Ränge fünf und sechs hinter Weltmeister Max Verstappen im Red Bull.
Im WM-Klassement führt weiterhin Norris mit nun 44 Punkten, Piastri (34) machte allerdings einen Sprung: In Australien war er nach einem späten Fahrfehler noch weit zurückgefallen, in China holte er nun in Sprint (Platz zwei) und Grand Prix satte Punkte und liegt nur noch zehn Zähler zurück. Es geht allerdings durchaus eng zu: Auch Verstappen (36) und Russell (35) bleiben in Schlagdistanz zur Spitze.
Für Nico Hülkenberg im Sauber brachte das Wochenende in China derweil Ernüchterung. Nach der Überraschung mit Rang sieben in Melbourne landete er dieses Mal nur auf dem 18. Platz. Schon in der ersten Runde war der Deutsche beim Beschleunigen in den Dreck gerutscht und hatte dadurch einige Plätze verloren.
Vorne wackelte Piastris Führung am Start, Russell kam von Rang zwei gefährlich nahe - musste dann in der langgezogenen "Schneckenkurve" aber zurückstecken und fiel sogar hinter Norris zurück. Die beiden McLaren führten also früh das Rennen an, hinter Russell folgte das Ferrari-Duo: Verstappen war von Startplatz vier hinter Hamilton und Leclerc zurückgefallen.
Was passieren müsse, damit er dieses Rennen gewinnt, war der Weltmeister vor dem Start gefragt worden. "Alle vor mir müssen ausscheiden", sagte Verstappen, "wir sind zu langsam." Und in der Tat konnte er mit der Spitze nicht mithalten, holte aber erneut das Maximum heraus.
Vorne etablierte sich die Reihenfolge dann zunächst, erst die ersten Boxenstopps in der 14. und 15. Runde brachten wieder Bewegung: Norris verlor seinen Platz zunächst an Russell, erkämpfte ihn sich wenig später aber auf der Strecke zurück. Dahinter wurde immer deutlicher, dass Leclerc an diesem Tag der schnellere Ferrari-Pilot war. Der Monegasse hing trotz eines beschädigten Frontflügels in Hamiltons Nacken und verlor dadurch offensichtlich Zeit. "Das ist eine Schande, ich habe die Geschwindigkeit", funkte er an die Box. In Runde 21 musste Hamilton ihn auf Ansage des Teams dann vorbeilassen. Leclerc kam nun sehr schnell nah an Russell heran, aber nicht vorbei.
Davor fuhr Piastri an der Spitze ein kontrolliertes Rennen, gut drei Sekunden betrug der Vorsprung auf Norris, zur Rennhalbzeit schienen die Positionen bereits verteilt - und es tat sich in der Tat nicht mehr viel. Eine größere Rolle in der Schlussphase fiel dann aber Verstappen zu: Der Niederländer fand spät sein Tempo, setzte Leclerc im Duell um Rang vier unter Druck und ging drei Runden vor Schluss vorbei.
P.Sousa--PC