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Rydzek siegt sensationell in Lahti - Carl sichert Gesamtpodest
Erster Weltcupsieg für Coletta Rydzek, historisches Podest für Victoria Carl: Die deutschen Skilangläuferinnen haben beim Sprint in Lahti einen Traumtag erlebt. In Finnland triumphierte Rydzek überraschend erstmals in ihrer Karriere und sorgte für den ersten DSV-Sieg in dieser Saison. Olympiasiegerin Victoria Carl wurde Siebte und wird damit die Saison als erste deutsche Frau auf dem Podest des Gesamtweltcups beenden.
"Das ist wirklich unglaublich, ich kann es nicht beschreiben", sagte Rydzek: "Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal erreiche. Auf der Zielgerade habe ich gemerkt, dass ich hier gewinnen kann und habe alles gegeben."
Die 27 Jahre alte Oberstdorferin, die bereits zweimal unter die Top 3 gesprintet war, setzte sich mit einem fulminanten Finish vor der Norwegerin Kristine Stavaas Skistad und der Schweizerin Nadine Fähndrich durch. Im Ziel fiel ihr Bruder Johannes Rydzek um den Hals. Deutschlands früherer Sportler des Jahres, der mit den Kombinierern in Lahti am Start war, hatte in der finnischen Stadt 2017 mit viermal WM-Gold in vier Rennen Geschichte geschrieben.
Geschichte schrieb auch Carl, die knapp im Halbfinale scheiterte, aber besser abschnitt als ihre direkten Kontrahentinnen. Die Finnin Kerttu Niskanen kam auf Rang 21. Die Norwegerin Astrid Oyre Slind, die ebenfalls noch Podestchancen im Gesamtweltcup hat, war als Distanzspezialistin nicht am Start.
Vor dem letzten Einzelrennen am Sonntag über 50 km in Lahti liegt Carl (1733 Punkte) vor Niskanen (1569) und Slind (1515). Die US-Amerikanerin Jessie Diggins hatte sich bereits am vergangenen Wochenende zum insgesamt dritten Mal den Gesamtweltcup gesichert.
Beim abschließenden 50-km-Rennen am Sonntag werden neben den bis zu 100 Punkten für das Gesamtergebnis an sechs Zwischenwertungen noch jeweils bis zu 15 Bonuspunkte vergeben. Nur theoretisch könnte damit Niskanen noch an Carl vorbeiziehen. Platz zwei ist mit satten rund 47.900 Euro Preisgeld dotiert, für Rang drei gibt es 36.600 Euro.
Seit Einführung des Weltcups in der Saison 1979/80 landete noch keine deutsche Läuferin unter den besten drei der Abschlusswertung. Evi Sachenbacher-Stehle war zweimal Vierte (2002/03 und 2005/06). Deutsche Männer hatten durch René Sommerfeldt (2003/04), Axel Teichmann (2004/05) und Tobias Angerer (2005/06 und 2006/07) viermal in Folge die große Kristallkugel gewonnen.
Bei den Männern hatte Jan Stölben wie schon bei der WM in Trondheim Sturzpech. Diesmal erwischte es ihn aber erst im Halbfinale, mit Platz elf gab es aber für den Mann aus der Eifel das beste Karriereergebnis.
P.Queiroz--PC