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"Magier" Stenzel wird 90: "Nur Generalprobe für die 100"
Vor gut 46 Jahren führte Vlado Stenzel die deutschen Handballer zum WM-Titel, am Dienstag feiert er nun seinen 90. Geburtstag - und ist noch immer "total fit". Der 90. sei doch "nur die Generalprobe für die 100", sagte der Kroate der Bild-Zeitung: "Es gibt für mich noch keinen Grund zu sterben."
Mehr als 70 Party-Gäste werden im kroatischen Skradin mit Stenzel das Leben feiern, darunter auch Heiner Brand (71) und Kurt Klühspies (72), zwei Weltmeister von 1978. Damals, beim "Märchen" von Kopenhagen, trug Stenzel als Bundestrainer die Verantwortung, verdiente sich den Spitznamen "Magier". Und schrieb ein Stück deutsche Sportgeschichte.
Stenzel, gelernter Chemielaborant aus Zagreb, regierte als Coach mit harter Hand, ließ seinen Leistungsträgern aber auch Freiräume. Und er überließ auf dem Weg zum Titel kaum etwas dem Zufall. So fand er unter anderem mit Fragebögen heraus, wer mit wem gut konnte.
Zudem übertrug er seinen Ehrgeiz auf das Team. "Als ich nach Deutschland kam, da haben viele Nationalspieler nur zwei Mal die Woche trainiert", sagte Stenzel einmal dem SID: "Aus der Pampe musste ich dann eine große Mannschaft formen." Das gelang.
Der WM-Titel war sein zweiter ganz großer Erfolg als Trainer, 1972 schon hatte er mit Jugoslawien Olympia-Gold gewonnen. Bis heute verfolgt er das aktuelle Handball-Geschehen mit Interesse, auch beim Olympia-Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen Kroatien (31. Juli) wird er ganz genau hinschauen. "Ich bin kein Prophet, aber Deutschland hat immer eine Chance auf eine Medaille", sagte er der Bild.
Und seine Tipps für Fitness im hohen Alter gab Stenzel auch noch preis: "Zwei Spaziergänge pro Tag und gesundes Essen."
T.Resende--PC