- "Die Zweiflers" Favorit bei Verleihung von Deutschem Fernsehpreis
- Bundesgerichtshof urteilt über Holocaustleugnung in Schreiben an Finanzamt
- Ostbeauftragter Schneider stellt Bericht zum Stand der deutschen Einheit vor
- Start der Tarifverhandlungen bei Volkswagen
- Bundes-CDU ehrt Merkel zum 70. Geburtstag - Parteichef Merz hält Rede
- Ukrainischer Staatschef Selenskyj spricht bei UN-Generaldebatte in New York
- Macron ruft Irans Präsidenten bei Treffen zu "Deeskalation" im Libanon auf
- Mutmaßlicher Trump-Attentäter wegen Mordversuchs angeklagt
- Selenskyj: UN-Sicherheitsrat muss Russland zum Frieden zwingen
- US-Regierung verklagt Visa-Konzern wegen Monopolstellung bei Bankkarten
- Zuversicht bei ter Stegen: "Fühle mich positiv und stark"
- US-Präsident Biden kommt am 10. Oktober zu einem Besuch nach Deutschland
- Selenskyj: Russland kann nur zum Frieden gezwungen werden
- Wechsel an der Spitze der Commerzbank - Orlopp wird neue Vorstandschefin
- Trump will Deutschland und anderen Ländern "die Arbeitsplätze wegnehmen"
- UN-Botschafter: Israel beabsichtigt keine Bodenoffensive im Libanon
- Meloni-Themen-Restaurant eröffnet neben Asyllager in Albanien
- Kämpfe zwischen Israel und Hisbollah halten an - Angst vor "umfassendem Krieg" im Libanon
- Formel 1: Nächster Abgang bei Red Bull
- Premier Starmer: Wiederaufbau Großbritanniens wird Langzeitprojekt
- Erdogan: Israel zieht im Libanon ganze Region in den Krieg
- Mögliche Kostensteigerungen beim Bürgergeld sorgen für Diskussionen
- Israel meldet neue "umfangreiche" Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon
- Israel: Ranghoher Hisbollah-Kommandeur bei Angriff in Beirut "eliminiert"
- Thailands König unterzeichnet Gesetz über die Ehe für alle
- Vergrabene Leichen in Nordrhein-Westfalen: Einer von zwei Toten identifiziert
- Wagenknecht zu Ampel-Koalition: FDP sollte Reißleine ziehen
- Krise der Autoindustrie: Unionsfraktion fordert Lockerung von EU-Vorgaben
- Zu wenig Medikamente: Französische Behörde verhängt Millionenstrafe für Labore
- Biden warnt vor "umfassendem Krieg" im Libanon
- EM-Bewerbung: DFB erhält Konkurrenz aus Schweden und Dänemark
- Schiedsspruch: DFL muss umstrittene Teil-Auktion neu durchführen
- Nach antisemitischem Angriff auf jüdischen Studenten: Anklage gegen 23-Jährigen
- IS-Rückkehrerin in Düsseldorf zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt
- Erneute Angriffe auf Libanon: Konflikt zwischen Hisbollah und Israel droht zu eskalieren
- Spanien will 81 Prozent Erneuerbaren-Anteil an Stromproduktion bis 2030
- Libanon: Sechs Tote bei israelischem Angriff auf Beirut
- UN-Generalsekretär warnt bei Generaldebatte vor Gefahren der Eskalation in Nahost
- UN-Generaldebatte in New York begonnen - Überschattet von Eskalation in Nahost
- Hochwasser an Oder: Höchste Alarmstufe in Landkreis Oder-Spree ausgerufen
- Bundespolizei entdeckt in Brandenburg 2500 Packungen Pyrotechnik in Transporter
- Wachsende Spannungen in der "Ampel" nach Brandenburg-Wahl
- Festnahmen bei Razzia gegen Schleuser in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
- Versicherer erwarten 2024 weiteren Vermögensanstieg der Haushalte weltweit
- Labour-Parteitag: Starmer will Briten auf kurzzeitige Durststrecke einschwören
- Manga über Raul: "Ein Name, der begeistert"
- Ernährungsreport: Verbraucher gehen sorgsamer mit abgelaufenen Lebensmitteln um
- Prozess um illegales Hawala-Banking in hundertfachem Millionenwert in Köln
- Bischof Bätzing dringt auf Diakonat für Frauen in katholischer Kirche
- Warnung vor "lebensgefährlichen Sturzfluten": Hurrikan "John" erreicht Mexiko
Historischer Traumstart: Das Sommermärchen 2.0 kann beginnen
Der EM-Traumstart ist geglückt, die deutsche Nationalmannschaft hat mit einem Rekord-Spektakel den Weg für ein neues Sommermärchen bereitet. Völlig losgelöst durch die frühen Treffer von Florian Wirtz und Jamal Musiala besiegte die entschlossene Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann ein harmloses Schottland 5:1 (3:0) und vermied damit einen Fehlstart wie bei den vergangenen drei großen Turnieren. Das Publikum in der Münchner Arena dankte es mit beinahe überschäumender Begeisterung.
Schon nach 20 Minuten waren alle möglichen Zweifel am schließlich höchsten Auftaktsieg der EM-Geschichte durch "Wusiala" wie weggeblasen: Wirtz (10.) und Musiala mit einem Treffer zum Genießen (18.) brachten die Mannschaft um den begnadeten Strippenzieher Toni Kroos früh in Führung. Nach einem brutalen Foul im Strafraum an Ilkay Gündogan, für das Ryan Porteous die Rote Karte sah (44.), erhöhte Kai Havertz (45.+1). Der eingewechselte Niclas Füllkrug (68.) leitete den höchsten deutschen Sieg bei einer EM-Endrunde ein - daran änderte auch nichts mehr, dass Antonio Rüdiger ein kurioses Kopfball-Eigentor unterlief (87.). Den Schlusspunkt setzte der nachnominierte Emre Can (90.+3).
"Ich finde, sie haben gut vorgelegt", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei MagentaTV schon in der Halbzeitpause: "Und wenn ich mich an das Sommermärchen 2006 erinnere, das hat hat auch in München gut begonnen."
Befürchtungen, die Schotten könnten der deutschen Mannschaft das Leben schwer machen, erwiesen sich während der gesamten Partie als unbegründet. Tatsächlich waren die "Bravehearts" limitiert in ihren Mitteln und ein Spielball der hochkonzentrierten Gastgeber. Am Mittwoch (19. Juni) in Stuttgart gegen die Ungarn und vier Tage später (23. Juni) in Frankfurt gegen die Schweiz dürfte es für die DFB-Auswahl schwieriger werden. Aber: Ein Anfang ist gemacht - die Fans sind selig.
Die beinahe schlagartig spürbare Begeisterung für die EM und die deutsche Mannschaft, die sich zunächst am Freitagnachmittag in den Fanzonen in München und Berlin breitgemacht hatte, war bereits beim Warmmachen auch im Stadion hörbar: Nagelsmanns Auserwählte empfing trotz noch nicht vollbesetzten Rängen ein erster Sturm der Begeisterung - der aber von den schottischen Anhängern noch deutlich übertroffen wurde.
Dann ging er los, der Kampf um den Pokal, den Franz Beckenbauers Witwe Heidi eskortiert von Bernard Dietz und Jürgen Klinsmann auf den Rasen getragen hatte. Nagelsmann, der mit Spielbeginn einen Rekord als jüngster Trainer bei einer EM aufstellte (36 Jahre, 327 Tage), bekannte, dass "ein bisschen Nervosität" da sei. Diese sei aber auch nötig "für die letzte Spannung". Zugleich verbreitete er im ZDF Optimismus: "Unser Plan ist ausreichend gut, dass wir das Spiel gewinnen können."
Die älteste deutsche Startelf bei einem Turnierauftakt seit der EM 2000 probierte es gleich mit einem einstudierten Spielzug, die Schotten aber ließen sich nicht überrumpeln. Die "Bravehearts", hatte Nagelsmann erklärt, gäben "viel Räume hinter der Kette preis, da haben wir gute Optionen". Tatsächlich dauerte es keine zehn Minuten, da war die Lücke gefunden: Kroos passte auf Kimmich, Kimmich auf Wirtz, direkte Abnahme von der Strafraumgrenze, Flachschuss, Innenpfosten, Tor.
Wirtz wurde zum jüngsten deutschen Torschützen bei einer EM-Endrunde (21 Jahre, 42 Tage), keine acht Minuten später folgte ein Auftritt zum Zungeschnalzen: Musiala tanzte Callum McGregor aus und jagte den Ball ins Tordreieck. "Oh, wie ist das schön", dröhnte es durch die Arena. Danach ging die deutsche Mannschaft in eine Art Verwaltungsmodus über, allerdings ohne nachlässig zu werden. Sie wartete geduldig auf weitere Chancen und schaltete sofort einen Gang hoch, wenn sich diese ergaben.
Kurz vor der Pause ergab sich eine dieser Gelegenheiten - Schottlands zentraler Verteidiger Porteous aber ging im Strafraum derart gnadenlos zu Werke, dass es zunächst schien, als würde der schwer getroffene Gündogan nicht mehr aufstehen. Schiedsrichter Clement Turpin blieb die Ruhe selbst, ging zum Spielfeldrand, schaute sich alles noch mal genau an, und er traf die folgerichtigen Entscheidungen: Elfmeter für Deutschland, Rot für den Abräumer.
Das machte die Aufgabe für die DFB-Elf noch leichter. Sie erspielte sich weitere Chancen, kontrollierte ansonsten das Spiel nach Belieben. Der Vortrag war so seriös, dass Torhüter Manuel Neuer bis zum 4:1 kein einziges Mal zu einem konsequenten Eingreifen genötigt wurde. Nagelsmann konnte sogar genau jenen Spielern frühzeitig Praxis verschaffen, die knapp hinten dran stehen: Pascal Groß, Leroy Sane, Füllkrug und Thomas Müller. Und das Publikum sang: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin."
M.Carneiro--PC