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Festung Millerntor geknackt: Fortuna im Pokal-Halbfinale
Fortuna Düsseldorf hat die Festung Millerntor gestürmt und erstmals seit 28 Jahren wieder das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Das Team von Trainer Daniel Thioune knackte beim 4:3 im Elfmeterschießen im dramatischen Viertelfinale am Hamburger Kiez den zuvor 22 Pflichtspiele in dieser Saison ungeschlagenen FC St. Pauli und darf weiter vom Finale in Berlin träumen. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte das Duell 2:2 (1:1, 1:0) gestanden.
Zu Düsseldorfs Matchwinnern im Elfmeterschießen avancierten Keeper Florian Kastenmaier mit zwei Paraden und Christos Tzolis mit dem entscheidenden Treffer.
Vincent Vermeij hatte per Foulelfmeter nach Videobeweis zur ersten Gästeführung in der 38. Spielminute getroffen. Der niederländische Angreifer war zuvor von St. Paulis Pokal-Torwart Sascha Burchert selbst gefoult worden und zeigt vom Punkt keine Nerven. Marcel Hartel glich nach dem Wechsel ebenfalls per Foulelfmeter aus (60.). In der Verlängerung brachte Ao Tanaka nach einem schweren Burchert-Patzer die Rheinländer erneut nach vorne, ehe Carlo Boukhalfa (120.+1) die Hausherren nach einem Bankverweis gegen seinen Trainer Fabian Hürzeler noch ins Elfmeterschießen rettete.
Die Fortuna, die 1979 und 1980 den "Pott" gewann, hatte zuletzt 1996 die Runde der letzten Vier erreicht, dann aber das Finale verpasst. St. Pauli muss in einer bislang beeindruckenden Saison einen schmerzhaften Dämpfer verkraften. Zuletzt gelang den Kiezkicker bei der legendären "B-Serie" 2006 der Einzug ins Halbfinale.
Beide Coaches wussten genau, was sie vor stimmungsvoller Kulisse vor 29.546 Zuschauern vom Gegner erwarten können. Erst am Samstagabend hatte St. Pauli in der Liga mit 2:1 durch zwei Hartel-Treffer in Düsseldorf gewonnen und die Tabellenführung gefestigt. Auch die Rheinländer sind im Aufstiegsrennen aber weiter dabei.
"Wir können etwas Großes erreichen. Die Vorfreude ist groß", hatte Hürzeler gesagt, der von seinem Team erneut großen Einsatz erwartete. Mit 134,04 gelaufenen Kilometern war St. Pauli in Düsseldorf zu einem Zweitliga-Rekord gerannt. Im Pokalduell fielen jedoch in der ersten Halbzeit vor allem viele Ungenauigkeiten ins Gewicht.
Die anfänglichen Bemühungen beider Teams führten entsprechend kaum zu Gelegenheiten. Tanaka per Schuss von der Strafraumgrenze für die Fortuna (15.) und Johannes Eggestein für die Gastgeber versuchten es aus der Distanz (27.), waren damit aber nicht erfolgreich. Dann brach Vermeij auf Zuspiel von Yannik Engelhardt durch den Defensivverbund der Gastgeber, Burchert stürzte zu ungestüm in den Weg des Angreifers und der erste Treffer war die Folge.
St. Pauli war nach dem Wechsel damit gefordert - und erhöhte den Druck. Vor dem Ausgleich brachte die Fortuna-Defensive den Ball nicht aus dem eigenen Sechzehner und Philipp Treu nahm dann einen leichten Kontakt von Tanaka dankend an.
In der Folge verflachte das Spiel, es ging in die Verlängerung, in der Hartel die erste Großchance besaß (97.). Als Burchert kurz darauf einen Schuss von Christoph Daferner nicht festhalten konnte, war Tanaka zur Stelle. Doch erneut glichen die Gastgeber aus - letztlich aber vergeblich.
V.Fontes--PC