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Kehl erhöht Druck auf Süle: "Erhoffe und erwarte mehr"
Nationalspieler Niklas Süle bläst beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund nach seiner erneuten Reservistenrolle beim 3:0 der Westfalen im Punktspiel bei Schlusslicht Darmstadt 98 immer rauerer Wind entgegen. Bei der ablösefreien Verpflichtung des Innenverteidigers im Sommer 2022 von Meister Bayern München "hatten wir uns mehr erhofft", räumte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl im Fußball-Talk Sky90 ein: "Er kann mehr, und ich erhoffe und erwarte mir in den nächsten Monaten auch mehr von ihm."
Süle hatte in Darmstadt zum dritten Mal in den vergangenen vier Meisterschaftsspielen nicht zur Anfangsformation von BVB-Cheftrainer Edin Terzic gehört. Insgesamt stand der 28-Jährige in der abgelaufenen Hinrunde bei seinen zwölf Einsätzen nur viermal beim Anpfiff für die Schwarz-Gelben auf dem Platz.
Kehls Eindrücken zufolge war Terzics weitgehender Verzicht auf Süle in Darmstadt - erst in der 88. Minute kam der Hüne ins Spiel - eine Folge von nicht restlos überzeugenden Leistungen des gebürtigen Frankfurters in der Vorbereitung. "Der Trainer hat auf die letzten Tage reagiert und war, glaube ich, auch im Trainingslager nicht 100-prozentig zufrieden mit ihm."
Wie schon im vergangenen Sommer der damalige Bundestrainer Hansi Flick sieht offenbar auch die BVB-Führung Süles Fitnesszustand zunehmend kritisch. Nach mittlerweile "vielen Gesprächen" sieht Kehl den Abwehrspieler "gewillt, an seinen Themen zu arbeiten. Er ist immer wieder mit diesen Themen konfrontiert, es belastet ihn, und es hat Zeit gebraucht, um das zu verinnerlichen. Aber ich glaube, dass es so langsam Klick macht und er den Schritt nach vorne macht".
Kehl wertete als Süles Motivation außer Dortmunds Ziel der Champions-League-Qualifikation auch die persönlichen Hoffnungen auf eine Teilnahme an der bevorstehenden Heim-EM: "Er muss an der einen oder anderen Stelle Gas geben."
In der deutschen Nationalmannschaft darf Süle sich tatsächlich keineswegs als gesetzt fühlen. In den vier bisherigen Länderspielen unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann kam er nur einmal in der Startelf und zuletzt gegen die Türkei und in Österreich gar nicht zum Einsatz.
G.Teles--PC