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Politiker und DOSB begrüßen Pläne der neuen Sportagentur
Einschränkungen für die geplante Sportagentur, doch positive Stimmung auf beiden Seiten: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und Vertreter der Politik haben die Ergebnisse der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Bundestages zu einer unabhängigen Sportagentur begrüßt. Als Anschubfinanzierung sind im kommenden Jahr 200.000 Euro für den Aufbau der Institution vorgesehen, die künftig über die Verteilung der Fördergelder entscheiden soll.
"Für die Weiterentwicklung der Spitzensportförderung in Deutschland ist eine wichtige Hürde genommen", teilte der DOSB auf SID-Anfrage mit: "Der Haushaltsausschuss hat beschlossen, die Sportagentur auf den Weg zu bringen. Dass der Bundestag Anforderungen an die Umsetzung und das Konzept stellt, ist nachvollziehbar."
Die Spitzensportförderung bekomme "ein neues Fundament", sagte Sabine Poschmann, sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Auch Grünen-Politiker Philip Krämer, stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses, betonte: "Hiermit lösen wir ein zentrales sportpolitisches Versprechen ein und werden eine unabhängige Mittelvergabe für den Spitzensport etablieren."
Doch die Mittel werden bis zur Vorlage eines konkreten Konzepts mit einem Sperrvermerk versehen. "Die Tür zur Gründung einer Sportagentur ist offen, aber wir haben Leitplanken gesetzt", erklärte SPD-Politiker Martin Gerster, Mitglied des Haushaltsausschusses: "Nur innerhalb dieser ist es möglich, das Geld für den Aufbau auch entsprechend abzurufen."
Diese Leitplanken für die Ausgestaltung der Agentur, die 2025 ihre Arbeit aufnehmen soll, hält auch Poschmann für notwendig. Vor allem "die parlamentarische Kontrolle der Sportagentur" müsse sichergestellt werden. Für Krämer sei "die weitreichende Einbeziehung des Deutschen Bundestages" ebenfalls von zentraler Bedeutung, ebenso "die Einrichtung eines Transparenzportals sowie die Beteiligung von Athletinnen und Athleten".
Die Haushaltspolitiker fordern unter anderem, dass der Bund und insbesondere der Deutsche Bundestag über Stimmenmehrheiten in den Gremien sowie entsprechende Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten verfügen muss. Bereits im Oktober hatte der Bundesrechnungshof Kritik an der geplanten Agentur und der dort vorgesehenen Rolle des DOSB geäußert.
In dem ursprünglichen Konzept des DOSB und des Bundesinnenministeriums (BMI) hieß es, dass sich "der organisierte Sport und die staatlichen Akteure auf Augenhöhe und gleichberechtigt" begegnen sollten. Vorgesehen waren ein Stiftungsrat sowie ein Sportfachbeirat, durch die ein Gleichgewicht der Kräfte von Sport und Ministerium sichergestellt werden sollte.
J.Pereira--PC