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Jubel nach der Demütigung: BVB fast am Ziel
In der Liga abgehängt, in der Champions League kurz vor dem Ziel: Borussia Dortmund hat nach der Demütigung im Klassiker die bestmögliche Antwort gegeben. Der BVB rappelte sich hoch, gewann gegen Newcastle United verdient mit 2:0 (1:0) und stünde im Falle eines weiteren Sieges in Mailand in drei Wochen vorzeitig im Achtelfinale.
Nationalstürmer Niclas Füllkrug (26.) machte dafür mit dem ersten Tor im vierten Champions-League-Spiel seiner Karriere den Weg frei, Julian Brandt (79.) alles klar. Besonders wertvoll: Der kämpferisch und spielerisch überzeugende BVB, der auch eine schwierige Phase überstand, entschied mit nun sieben Punkten den direkten Vergleich mit Newcastle für sich.
Edin Terzic hatte nach der Vorführung vom Samstag (0:4) wohl nicht viele Worte gebraucht. Alles anders zu machen als gegen die Bayern, das musste für den BVB im wegweisenden Duell das Ziel sein. Also: die Abwehrfehler abstellen, die gigantischen Lücken im Mittelfeldzentrum schließen, neue Aggressivität finden, die defensiven Außenpositionen dicht bekommen. Dazu selbst aktiver werden.
Für mehr Schnelligkeit setzte Terzic auf Karim Adeyemi, der das 2:0 vorbereitete. Niklas Süle rechts hinten sollte die Stabilität erhöhen, Felix Nmecha seine Dynamik und kreative Momente einbringen. Kurz: "Wir müssen von Anfang an ein anderes Gesicht zeigen", wie Terzic bei Prime Video betonte. Marco Reus saß etwas überraschend auf der Bank, Terzic verwies auf die Belastungssteuerung in fordernden Wochen.
Der BVB begann dann auch, als wolle er das Bayern-Spiel öffentlich zum Ausrutscher erklären: Er schnürte das verletzungsgeschwächte Newcastle ein und trickste sich über die Außen immer wieder gefährlich durch. Brandt, Füllkrug und Adeyemi hatten erste gute Abschlüsse (7./13./16.).
Defensiv packten die Dortmunder auch weitaus giftiger zu als noch am Samstag. Die Gäste kamen vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Stadion 20 Minuten lang kaum über die Mittellinie.
Als der Schwung etwas nachzulassen schien, schlug Füllkrug zu und erzielte nach gelungener Kombination, die er selbst eingeleitet hatte, das Führungstor. Im Aufbau zum 1:0 gab es allerdings eine eindeutig falsche Einwurf-Entscheidung zugunsten des BVB.
Dessen schwer angeknackstes Selbstvertrauen kehrte nun zurück - obwohl sich Newcastle heftiger wehrte, blieb die Abwehr standfest. Ohne Rütteln an den Ketten kam der BVB jedoch nicht davon: Joelinton (45.) hatte per Kopf die erste bessere Gelegenheit des mit saudischen Öl-Millionen aufgepumpten Premier-League-Sechsten.
Kurz nach der Pause streckte Torhüter Gregor Kobel bei einem scharfen Pass den Fuß raus (48.). Newcastle wurde nach den Einwechslungen von Miguel Almiron und Anthony Gordon besser, übernahm im Mittelfeld mit erhöhter Aggressivität die Spielkontrolle. Die Dortmunder hatten in dieser Phase Glück, denn Joelinton hätte aus kurzer Distanz das 1:1 erzielen müssen. Terzic diskutierte danach hektisch mit seinen Assistenten.
Die Gastgeber knickten im Gegenwind allerdings nicht ein, sie hielten dagegen, waren präsent und blieben selbst gefährlich. Ein beruhigendes zweites Tor ließ auf sich warten - bis Brandt einen perfekten Konter ins Glück überlegt abschloss.
C.Cassis--PC