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Nächster Nackenschlag: Union verliert gegen Neapel
Die Horrorserie geht weiter: Die einstigen Überflieger von Union Berlin haben auch das neunte Spiel in Folge verloren und stehen in ihrer historischen ersten Champions-League-Saison vor dem frühen Aus. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer unterlag im stimmungsvollen Olympiastadion dem italienischen Meister SSC Neapel trotz guter Vorstellung mit 0:1 (0:0) und wartet bei ihrer Königsklassen-Premiere weiter sehnsüchtig auf den ersten Punkt.
Giacomo Raspadori (65.) traf mitten ins Herz der Köpenicker, die immer tiefer in die Krise schlittern. Nach den Last-Minute-Knockouts bei Real Madrid (0:1) und gegen Sporting Braga (2:3) rückt das Weiterkommen in ganz weite Ferne. Für Fischer, dem zuletzt öffentlich der Rücken gestärkt wurde, ist es die mit Abstand schwierigste Phase seiner fünfjährigen Amtszeit. Neapel liegt mit sechs Zählern auf dem zweiten Rang der Gruppe C hinter Real (9).
Seine Mannschaft gehe die Partie trotz der wochenlangen Negativspirale mit "Zuversicht, mit einer positiven Energie" an, hatte Fischer vorher versprochen - und die Berliner, bei denen der angeschlagene Nationalspieler Robin Gosens rechtzeitig fit wurde, starteten mutig und mit Lust auf Ballbesitz.
Jannik Haberer (3.) und Diogo Leite (6.) verbuchten früh die ersten Abschlüsse. Nach rund zehn Minuten kamen die Gäste aber besser ins Spiel, es entwickelte sich zunächst eine ausgeglichene Partie ohne gefährliche Strafraumszenen.
Nach 25 Minuten bebte das Olympiastadion erstmals, als Haberer einen Querpass von David Fofana zur vermeintlichen Führung einschob - der Passgeber hatte aber knapp im Abseits gestanden.
Neapel fiel in Abwesenheit des verletzten Victor Osimhen offensiv nur wenig ein, auch der georgische Ausnahmespieler Chwitscha Kwarazchelia war kein Faktor. Die Köpenicker standen defensiv kompakt und lauerten auf Konter. Fofana scheiterte aus spitzem Winkel an SSC-Keeper Alex Meret (37.), ein Distanzschuss von Rani Khedira (39.) flog wenig später links am Tor vorbei.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Eisernen das aktivere Team, Fofanas (48.) Abschluss aus der zweiten Reihe war aber zu ungefährlich. Union presste hoch und kam immer wieder zu schnellen Ballgewinnen, die entscheidende Idee fehlte aber. Neapel beschränkte sich auf Umschaltmomente.
Die Partie wurde nach rund einer Stunde hitziger, ein wirklicher Spielfluss kam aufgrund vieler kleiner Fouls nicht auf. Raspadori traf dann aus dem Nichts zum 1:0 für die Gäste.
Die Berliner waren sichtbar geschockt, sie fanden zunächst keine Antwort. Erst in der Schlussphase wurden sie wieder gefährlich. Ein Kopfball von Robin Knoche (80.) verfehlte sein Ziel aber knapp.
M.Carneiro--PC