Portugal Colonial - Bei Wahlen in Angola zeichnet sich Sieg von Präsident Lourenço ab

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Bei Wahlen in Angola zeichnet sich Sieg von Präsident Lourenço ab
Bei Wahlen in Angola zeichnet sich Sieg von Präsident Lourenço ab / Foto: JOHN WESSELS - AFP

Bei Wahlen in Angola zeichnet sich Sieg von Präsident Lourenço ab

Bei den Wahlen in Angola zeichnet sich ein Sieg des amtierenden Präsidenten João Lourenço ab. Laut von der angolanischen Wahlbehörde am Donnerstagabend veröffentlichten Ergebnissen kam Lourenços Partei MPLA nach Auszählung von mehr als 97 Prozent der Stimmen auf einen Anteil von 51,07 Prozent. Die größte Oppositionspartei, die von Adalberto Costa Júnior angeführte Unita, kam demnach auf 44,05 Prozent.

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In dem südwestafrikanischen Land stellt die bei der Parlamentswahl siegreiche Partei automatisch auch den Staatschef. Die MPLA regiert das Land bereits seit fast 50 Jahren. Allerdings verlief noch keine Wahl in Angola so eng wie diese. Die Unita gewann im Vergleich zum vorherigen Urnengang von 2017 deutlich an Stärke. Damals war sie auf 26,7 Prozent gekommen.

Die Unita zweifelte die offiziellen Wahlergebnisse an. Diese stimmten nicht mit eigenen Auszählungen überein, sagte der hochrangige Unita-Vertreter Anastácio Ruben Sicato. Zugleich betonte er, seine Partei stifte nicht zur "Rebellion" an: "Der Prozess ist nicht vorbei, wir müssen ruhig bleiben."

Die Unita und Teile der Bevölkerung hatten bei dem Urnengang angesichts der umfassenden Kontrolle der MPLA über den Wahlprozess und die Medien Wahlbetrug befürchtet. Bei früheren Wahlen waren die Ergebnisse oft lange umstritten.

Die ehemalige portugiesische Kolonie Angola war nach der Unabhängigkeit 1975 zu einem Schlachtfeld im Kalten Krieg geworden. Die von der Sowjetunion und Kuba unterstützte Unabhängigkeitsbewegung MPLA wurde zur Regierungspartei und kämpfte gegen die von den USA und dem Apartheid-Regime in Südafrika unterstützte Unita. Mindestens eine halbe Million Menschen starben in dem Bürgerkrieg, der erst mit dem Tod von Unita-Führer Jonas Savimbi im Jahr 2002 endete.

Ein großer Teil der rund 33 Millionen Einwohner des an Erdöl- und Diamantenvorkommen reichen Landes, davon etwa ein Drittel im Alter zwischen zehn und 24 Jahren, lebt auch heute noch unterhalb der Armutsgrenze.

T.Resende--PC