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USA warnen vor verstärkten russischen Angriffen zum ukrainischen Unabhängigkeitstag
USA warnen vor verstärkten russischen Angriffen zum ukrainischen Unabhängigkeitstag / Foto: SERGEY BOBOK - AFP

USA warnen vor verstärkten russischen Angriffen zum ukrainischen Unabhängigkeitstag

Kurz vor dem ukrainischen Unabhängigkeitstag haben die USA vor verstärkten russischen Angriffen auf zivile Infrastruktur und Regierungsgebäude in den nächsten Tagen in der Ukraine gewarnt. Die US-Botschaft in Kiew rief deshalb alle US-Bürger am Dienstag auf, "die Ukraine umgehend zu verlassen" - unter Nutzung der zur Verfügung stehenden Landverbindungen. Die Ukraine begeht am Mittwoch ihren Unabhängigkeitstag, zugleich sind es am Mittwoch genau sechs Monate seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Wochenende gewarnt, dass Russland in dieser Woche "etwas besonders Widerwärtiges und Gewalttätiges unternehmen könnte". In der Stadt Kiew wurden alle öffentlichen Zusammenkünfte untersagt, in der zweitgrößten Stadt Charkiw im Nordosten wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Selenskyj erklärt am Dienstag, dass "jeden Tag" die Gefahr neuer russischer Angriffe auf Kiew bestehe. "Wir wissen, dass sie in erster Linie auf Infrastruktur oder Regierungsgebäude abzielen, aber seit dem 24. Februar hat sich nichts grundlegend geändert", sagte er und drohte mit einer "mächtigen Antwort" im Falle von Angriffen.

In Moskau kündigte der russische Außenminister Sergej Lawrow unterdessen ein hartes Vorgehen gegen die Drahtzieher des Anschlags an, bei dem die Tochter eines ultrarechten, kremlnahen Ideologen getötet worden war. "Es kann keine Gnade für die Organisatoren, Auftraggeber und Ausführenden geben", erklärte er. Lawrow rechnete damit, dass die Ermittlungen zu dem Fall "bald abgeschlossen werden".

Im Auto der 29-jährigen Daria Dugina, die wie ihr Vater den russischen Ukraine-Krieg vehement unterstützte, war am Wochenende in der Nähe von Moskau ein Sprengsatz explodiert. Für das Attentat hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB die Ukraine verantwortlich gemacht. Kiew weist dies entschieden zurück.

"Sie starb für das Volk, für Russland, an der Front. Die Front - sie ist hier", sagte Duginas Vater am Dienstag im Moskau bei einer Trauerfeier, zu der hunderte Menschen kamen. Der ultranationalistische Intellektuelle Alexander Dugin gilt als wichtiger Vordenker von Präsident Wladimir Putin. Laut russischen Medien könnte er das eigentliche Ziel des Anschlags gewesen sein.

Das US-Außenministerium hatte am Montag Angriffe auf Zivilisten verurteilt und darauf hingewiesen, dass die Ukraine jegliche Beteiligung zurückgewiesen habe. Er habe keinen Zweifel daran, dass Russland den Fall untersuchen werde, sagte Sprecher Ned Price. "Ich habe auch keinen Zweifel daran, dass die Russen bestimmte Schlussfolgerungen vorlegen werden." In den Online-Netzwerken erklärte dazu Russlands Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa, Washingtons Reaktion "diskreditiere die internationale Tätigkeit" der USA.

Derweil sicherte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Ukraine am Dienstag in einer kurzen Ansprache per Videoschalte bei der Konferenz der Krim-Plattform erneut internationale Unterstützung zu. Er sei sich sicher, dass die Ukraine den Schatten des Krieges überwinden werde, sagte Scholz und wünschte den Ukrainern ein "sicheres" Feiern an ihrem Unabhängigkeitstag am Mittwoch. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) stellte der Ukraine ihrerseits weitere Unterstützung auch durch moderne Waffen in Aussicht.

Seit dem Rückzug der russischen Truppen aus dem Gebiet um die ukrainische Hauptstadt Kiew Ende März konzentrieren sich die Kämpfe auf den Osten und Süden der Ukraine, wo die russischen Truppen immer weiter vorgerückt sind. Wegen der erbitterten Gegenwehr der Ukrainer kommen die russischen Einheiten aber nur langsam voran.

Im Süden konnten die ukrainischen Einheiten nach eigenen Angaben durch eine Gegenoffensive den Vormarsch inzwischen stoppen. Russland nimmt aber durch Raketenangriffe immer wieder ukrainische Städte in Visier, allerdings ist Kiew äußerst selten betroffen.

S.Pimentel--PC