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Russland bringt iranischen Satelliten Chayyam auf seine Umlaufbahn
Russland hat einen iranischen Satelliten ins All gebracht, der westlichen Befürchtungen zufolge von der russischen Armee für ihren Krieg in der Ukraine genutzt werden könnte. Der Start der Sojus-Rakete mit dem Satelliten Chayyam vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan wurde am Dienstag live von der russischen Weltraumbehörde Roskosmos übertragen. Später bestätigte das Kontrollzentrum, dass der Satellit seine Umlaufbahn erreicht habe.
Die "Washington Post" hatte vergangene Woche unter Berufung auf nicht namentlich genannte westliche Geheimdienstvertreter berichtet, Russland plane, den iranischen Satelliten "einige Monate oder länger" zu nutzen. Der Iran wies diese Darstellung zurück. Die Islamische Republik werde Chayyam "von Tag eins an" selbst nutzen, versicherte die iranische Raumfahrtbehörde. "Kein Drittland ist in der Lage, auf die Informationen zuzugreifen", hieß es weiter. Der Satellit habe schließlich einen "verschlüsselten Algorithmus".
Mit Chayyam will der Iran nach Angaben seiner Raumfahrtbehörde "die Grenzen des Landes überwachen, die landwirtschaftliche Produktivität steigern und Wasserressourcen und Naturkatastrophen überwachen".
Da Russland durch die Sanktionen des Westens wegen des Ukraine-Kriegs zunehmend isoliert ist, sucht es für seine Raumfahrtbranche nach neuen Kunden im Nahen Osten, in Asien und Afrika. Eine seiner wenigen Auslandsreisen seit Beginn des Ukraine-Kriegs führte den russischen Staatschef Wladimir Putin im Juli nach Teheran, wo er den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und das geistliche Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei traf.
Russland ist auch an den internationalen Verhandlungen mit dem Iran zur Wiederbelebung des Atomabkommens beteiligt, das verhindern soll, dass die Islamische Republik Atomwaffen erlangt. Der Westen befürchtet, dass der Iran seine Satellitentechnik auch für atomwaffenfähige ballistische Raketen nutzen könnte. Teheran weist derartige Vorwürfe zurück.
L.Mesquita--PC