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LKA Thüringen übernimmt Ermittlungen zu abgesägten Bäumen nahe Gedenkstätte Buchenwald
Im Fall mehrerer abgesägter Erinnerungsbäume nahe der KZ-Gedenkstätte Buchenwald in Thüringen hat das Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen. Ermittelt wird wegen politisch motivierter Sachbeschädigung gegen Unbekannt, wie das LKA am Donnerstag in Erfurt mitteilte. Die Beamten arbeiteten "mit Hochdruck" an der Lösung des Falls. Die Stadt Weimar lobte für Hinweise auf die Täter 10.000 Euro aus.
Nahe der Gedenkstätte waren in der vergangenen Woche zunächst sieben zur Erinnerung an die Opfer des Konzentrationslagers (KZ) gepflanzte Bäume abgesägt oder abgebrochen worden. Wenige Tage später wurden zwei weitere Bäume zerstört. Einer der Bäume war den Angaben zufolge den getöteten Kindern von Buchenwald gewidmet.
Die Bäume waren unter anderem von der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora in Zusammenarbeit mit der Organisation Lebenshilfe Weimarer Land im Gedenken gepflanzt worden. Neben den Kindern sind die Bäume unter anderem den ehemaligen KZ-Insassen Emil Carlebach, Erich Loch und Marcel Dassault gewidmet.
Die zerstörten Bäume gehörten zum Projekt "1000 Buchen" der Lebenshilfe, die dieses im Weimarer Kulturstadtjahr 1999 angestoßen hatte. Entlang einer Route, auf der KZ-Häftlinge im April 1945 von der SS in Richtung des Konzentrationslagers Flossenbürg getrieben wurden, pflanzen seitdem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Bäume an Straßen oder landwirtschaftlichen Wegen.
Die Gedenkstätte Buchenwald erinnert an die etwa 56.000 Menschen, die dort in der NS-Zeit getötet wurden. Insgesamt kamen mehr als 76.000 Männer, Frauen und Kinder in den Lagern Buchenwald und Mittelbau-Dora, das ebenfalls in Thüringen liegt, durch die Nationalsozialisten zu Tode, mehr als 340.000 Menschen aus ganz Europa wurden in die Lager und ihre Außenlager verschleppt. Am 11. April 1945 wurde das bei Weimar gelegene Lager von US-Truppen befreit.
A.P.Maia--PC