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Öffentliche Verschuldung auf höchsten jemals gemessenen Wert angestiegen
Die öffentliche Verschuldung hat einen neuen Rekordwert erreicht. Zum Jahresende 2021 stieg sie um 6,8 Prozent oder 148,3 Milliarden Euro auf den höchsten jemals gemessenen Wert an, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt war der öffentliche Gesamthaushalt mit 2321,1 Milliarden Euro beim nicht-öffentlichen Bereich verschuldet. Dies entspricht demnach einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.922 Euro - 1782 Euro mehr als Ende 2020. Damals betrug die Pro-Kopf-Verschuldung 26.140 Euro.
Der Anstieg ist laut Statistikamt insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern auf Ausgaben zur Bewältigung der Coronapandemie zurückzuführen. Zum öffentlichen Gesamthaushalt gehören Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte. Zum nicht-öffentlichen Bereich werden Kreditinstitute und private Unternehmen im In- und Ausland gezählt.
Der Bund war Ende 2021 mit 1548,5 Milliarden Euro verschuldet. Der Schuldenstand stieg damit gegenüber dem Jahresende 2020 um 10,3 Prozent beziehungsweise 145,0 Milliarden Euro. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl Deutschlands betrugen die Schulden des Bundes demnach 18.627 Euro pro Kopf. 2020 hatte der Wert bei 16.884 Euro gelegen.
Die Schulden der Länder stiegen den Angaben zufolge im Vorjahresvergleich um 0,4 Prozent beziehungsweise 2,5 Milliarden Euro auf 638,5 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Schuldenstand pro Kopf betrug 7.680 Euro. 2020 waren es 7651 Euro gewesen. Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung gab es in den Stadtstaaten, wobei diese in Bremen bei 53.834 Euro, in Hamburg bei 19.106 Euro und in Berlin bei 16.897 Euro lag.
Bei den Flächenländern war die Verschuldung je Einwohnerin und Einwohner im Saarland mit 14.811 Euro am höchsten, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 11.391 Euro. Am wenigsten pro Kopf verschuldet waren Bayern mit 1512 Euro und Sachsen mit 1554 Euro, obwohl hier die höchsten prozentualen Zuwächse der Schuldenstände gegenüber 2020 ermittelt wurden - 11,5 Prozent in Bayern und 24,4 Prozent in Sachsen. In beiden Bundesländern ergab sich der Anstieg den Statistikern zufolge insbesondere aus Ausgaben zur Bewältigung der Coronapandemie.
Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände wuchs im Vorjahresvergleich um 0,6 Prozent beziehungsweise 0,8 Milliarden Euro auf 134,2 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1744 Euro. 2020 lag der Wert bei 1733 Euro. Die Kommunen in Rheinland-Pfalz wiesen mit 3031 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung vor dem Saarland mit 2918 Euro auf. Den geringsten Wert verzeichnete Sachsen mit 549 Euro, gefolgt von Brandenburg mit 567 Euro und Baden-Württemberg mit 917 Euro.
Die Sozialversicherung war Ende 2021 mit 0,54 Euro je Einwohnerin und Einwohner verschuldet. Die Gesamtschulden erhöhten sich leicht von 44 auf 45 Millionen Euro.
A.Motta--PC