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Eurovision Song Contest findet 2023 statt in der Ukraine in Großbritannien statt
Wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs in der Ukraine wird der Eurovision Song Contest (ESC) im kommenden Jahr nicht beim diesjährigen Sieger ausgetragen, sondern in Großbritannien. Auf Bitten der Europäischen Rundfunkunion und der ukrainischen Behörden habe sich der britische Rundfunksender BBC bereit erklärt, den Wettbewerb im kommenden Jahr im Vereinigten Königreich auszurichten, erklärte die britische Kulturministerin Nadine Dorries am Montag. Die genaue Gastgeberstadt werde noch ausgewählt.
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) als Organisatorin des Wettbewerbs hatte bereits Mitte Juni erklärt, dass die ukrainische Rundfunkanstalt nicht in der Lage sein werde, die notwendigen "Sicherheits- und Betriebsgarantien" zu leisten. Bereits damals kündigte sie Gespräche mit dem Sender BBC als Ausweichgastgeber an.
Die ukrainische Regierung hatte sich zunächst gegen die Entscheidung gewehrt, konnte sich mit ihren Einwänden aber nicht durchsetzen. Laut EBU willigte der ukrainische Sender UA:PBC nun ein, dass Großbritannien in Vertretung des diesjährigen Siegers einen ESC ausrichte, der vom "ukrainischen Geist" durchdrungen sein werde.
Dank einer überragenden Unterstützung des Publikums hatte die ukrainische Gruppe Kalush Orchestra Mitte Mai mit ihrem Song "Stefania" den Sieg im ESC-Finale im italienischen Turin davongetragen. Auf dem zweiten Platz landete der Brite Sam Ryder, der Favorit der Jurys. Deutschland kam auf den letzten Platz.
Normalerweise ist das Siegerland Gastgeber des ESC im darauffolgenden Jahr. Der Sprecher des scheidenden britischen Premierministers Boris Johnson sagte am Montag, Johnson bedaure "zutiefst", dass dies im kommenden Jahr nicht möglich sein werde.
"Der Eurovision Song Contest 2023 wird nicht in der Ukraine stattfinden, sondern zur Unterstützung der Ukraine", versicherte UA:PBC-Chef Mykola Tschernotyzkyi in einer gemeinsamen Erklärung mit EBU und BBC. "Wir sind unseren BBC-Partnern dankbar, dass sie sich mit uns solidarisch zeigen."
Er sei zuversichtlich, dass es gemeinsam gelingen werde, der Veranstaltung "ukrainischen Esprit" zu geben und gleichzeitig "ganz Europa erneut um die gemeinsamen Werte Frieden, gegenseitige Unterstützung, Talent und Diversität zu vereinen", erklärte Tschernotyzkyi.
Nach Angaben der EBU wird die Ukraine im großen Finale 2023 auf jeden Fall dabei sein. BBC-Generaldirektor Tim Davie kündigte an, der kommende Wettbewerb werde sowohl die ukrainische Kultur widerspiegeln als auch die "Vielfalt der britischen Musik und Kreativität".
Die BBC hatte den Eurovision Song Contest bereits achtmal ausgerichtet, darunter allein viermal in London, aber auch in Edinburgh, Brighton und Harrogate sowie zuletzt 1998 in Birmingham.
L.Henrique--PC