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Kubicki reagiert mit Unverständnis auf Schröders Äußerungen über Putin
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat mit Unverständnis auf die jüngsten Äußerungen von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) über Kreml-Chef Wladimir Putin reagiert. "Grundsätzlich ist es natürlich immer besser, auch mit den Führungsspitzen von autoritären Staaten im Gespräch zu bleiben, und niemand kann dies dem Ex-Kanzler verwehren", sagte der Bundestags-Vizepräsident den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgabe).
"Wer aber meint, Deutschland hätte eine diplomatische Bringschuld, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, verdreht die Tatsachen. Das ist jedenfalls kein ernst zu nehmender Beitrag, der den Krieg beenden hilft", sagte Kubicki. Ihm sei es "völlig egal", ob Schröder glaube, dass mit Putin eine Verhandlungslösung erarbeitet werden könne. "Ich halte eine solche mittlerweile für ziemlich unrealistisch."
Schröder hatte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt, er sei trotz des seit viereinhalb Monaten andauernden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine nicht bereit, seine "Gesprächsmöglichkeiten mit Präsident Putin" aufzugeben.
"Warum konzentriert man sich auf die Lieferung von Waffen?", fragte Schröder mit Blick auf die Debatte über militärische Hilfen für die Ukraine. "Ich glaube nicht an eine militärische Lösung", betonte der Altkanzler. "Der Krieg ist nur durch diplomatische Verhandlungen zu beenden. Das Schicksal der Soldaten und der ukrainischen Zivilbevölkerung ist nur über eine diplomatische Lösung zu erleichtern."
Schröder war Anfang März nach Moskau gereist und hatte mit Putin über den Ukraine-Krieg gesprochen. Schröder sagte nun der "FAZ": "Soweit ich ihn in meinem Gespräch verstanden habe, gibt es bei ihm ein Interesse an einer Verhandlungslösung. Wie eine solche Lösung aussieht, kann nur in einer Verhandlung geklärt werden."
F.Cardoso--PC