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Neun Tote bei erneuten Massenprotesten gegen Putschisten im Sudan
Bei erneuten Massenprotesten gegen die Militärjunta im Sudan sind nach Angaben von Ärzten mindestens neun Demonstranten getötet worden. Mindestens sieben von ihnen seien durch Schüsse in Kopf, Brust oder Rücken getötet worden, erklärte ein der Demokratiebewegung nahestehender Zusammenschluss von Ärzten am Donnerstag. Demnach versuchten Sicherheitskräfte, in Krankenhäuser einzudringen, in denen Verletzte behandelt wurden. Am Freitag setzten Sicherheitskräfte erneut Tränengas gegen hunderte Demonstranten ein.
Im Oktober hatte Armeechef Abdel Fattah al-Burhan den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen leiten sollte. Seitdem kommt es immer wieder zu Protesten, gegen die das Militär oft gewaltsam vorgeht. 113 Menschen wurden bereits getötet.
An den Massenprotesten am Donnerstag in der Hauptstadt Khartum und umliegenden Orten beteiligten sich zehntausende Menschen. Nach Angaben eines Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP versuchten Soldaten und Polizisten, die Demonstranten mit Blendgranaten und Tränengas auseinanderzutreiben. Diese zeigten sich entschlossen, ihre Proteste bis zum Rücktritt der Junta fortzusetzen.
Trotz des gewaltsamen Vorgehens der Sicherheitskräfte gingen am Freitag erneut hunderte Menschen in der Nähe des Präsidentenpalastes in Khartum auf die Straße, um gegen al-Burhan zu demonstrieren. Sicherheitskräfte setzten Tränengas gegen die Menge ein. Die Polizei warf regierungskritischen Demonstranten vor, am Donnerstag 96 Polizisten und 129 Soldaten verletzt zu haben, "manche von ihnen lebensgefährlich".
Der UN-Gesandte für den Sudan, der Deutsche Volker Perthes, forderte ein Ende der Gewalt. Alle Versuche der internationalen Gemeinschaft, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln, sind bislang gescheitert.
R.Veloso--PC