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Razzia bei islamistischer Organisation des "Kalifen von Köln"
Mit einer Razzia sind Ermittler in sechs Bundesländern gegen die islamistische Organisation "Kalifatsstaat" des als "Kalif von Köln" bekannt gewordenen und mittlerweile in Istanbul lebenden Islamisten Metin Kaplan vorgegangen. Drei Haftbefehle sollten vollstreckt werden, wie das rheinland-pfälzische Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Dienstag mitteilten.
Ziel der Vereinigung ist nach Angaben der Ermittler, einen islamischen Staat auf Grundlage des Korans als Verfassung und der Scharia als allein geltendem Recht zu errichten. Die Ermittlungen richten sich gegen 41 Menschen. Sie sollen gegen ein Vereinigungsverbot verstoßen und Propagandamaterial verfassungswidriger Organisationen verbreitet haben.
Zudem sollen sie als Rädelsführer den organisatorischen Zusammenhalt der Vereinigung aufrecht erhalten haben. Bei der Razzia am Dienstag wurden 47 Objekte durchsucht. Für den Mittag kündigten die Ermittler eine Pressekonferenz mit weiteren Informationen an.
Kaplan war im Jahr 2000 wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten zu vier Jahren Haft verurteilt und 2004 aus Deutschland in die Türkei abgeschoben. Die Organisation "Kalifatsstaat" wurde 2001 verboten.
Im Jahr 2005 verurteilte ein türkisches Gericht Kaplan zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Diese wurde 2010 auf 17 Jahre und sechs Monate reduziert. 2016 wurde Kaplan wegen einer Krebserkrankung vorzeitig aus der Haft entlassen.
H.Portela--PC