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Lemke dringt anlässlich von UN-Beratungen auf effektiveren Meeresschutz
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat anlässlich der zweiten Weltozeankonferenz der Vereinten Nationen (UNOC) zu einem effektiveren Meeresschutz aufgerufen. "Gesunde Meere sind für uns Menschen überlebenswichtig. Wenn wir das Zerstören der Meere nicht beenden, gefährden wir nicht nur wunderbare Naturschätze, sondern auch unsere eigenen Lebensgrundlagen", warnte Lemke in Berlin.
Die an diesem Montag eröffnete Konferenz in Lissabon dauert bis Freitag. Auch Lemke will daran teilnehmen. "Angesichts des dramatischen Zustands der Meere und dem daraus entstehenden Handlungsdruck ist das Ziel, anstehende zentrale Regierungsverhandlungen zum Schutz der Meere politisch zu flankieren und wirksame Maßnahmen zum Schutz der Meere vorzubereiten", teilte dazu das Bundesumweltministerium mit.
"Meeresschutz hilft uns im Kampf gegen die Klimakrise, die Verschmutzungskrise und das Artenaussterben", erklärte Lemke weiter. "Deshalb müssen wir vom Reden ins Handeln kommen und dem Meeresschutz viel höhere Priorität einräumen", forderte die Ministerin. Sie kündigte an, in Deutschland werde noch in diesem Sommer der erste Meeresbeauftragte der Bundesregierung seine Arbeit aufnehmen.
Die Bundesregierung setzt sich international dafür ein, 30 Prozent der Meere bis 2030 wirksam zu schützen. Im Ampel-Koalitionsvertrag ist verankert, in den Meeresschutzgebieten der deutschen Nord- und Ostsee Zonen auszuweisen, die besonders streng geschützt und frei von schädlicher Nutzung sind. Lemke dringt zudem auf ein Sofortprogramm für die Bergung von Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee sowie auf ein globales, rechtsverbindliches Abkommen gegen Plastikmüll.
Auf Fortschritte beim Meeresschutz drängte anlässlich der UN-Konferenz auch der Umweltverband WWF. "Die Meere sind unser Lebenserhaltungssystem. Wollen wir sie bewahren, muss die internationale Staatengemeinschaft jetzt einen konsequenten politischen Kurswechsel zugunsten der Meere vollziehen", forderte die Leiterin der WWF-Abteilung Meeresschutz, Heike Vesper. Sie warnte auch vor zusätzlichen Störungen empfindlicher Ökosysteme durch geplanten Rohstoffabbau in der Tiefsee.
A.S.Diogo--PC