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Tödlicher Angriff in französischer Moschee: Mutmaßlicher Täter stellt sich
Zwei Tage nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Muslim in einer Moschee im Süden Frankreichs hat sich der mutmaßliche Täter in Italien der Polizei gestellt. Der 2004 in Lyon geborene Franzose solle demnächst nach Frankreich ausgeliefert werden, teilte der Staatsanwalt von Alès, Abdelkrim Grini, am Montag mit. Der Mann hatte sich am späten Sonntagabend auf einer Polizeiwache im italienischen Pistoia gemeldet.
"Wir gehen von einer antimuslimischen und islamfeindlichen Tat aus", sagte Grini dem Sender BFM. Der Täter habe möglicherweise weitere Motive gehabt, etwa eine mögliche "Faszination für den Tod, den Wunsch zu töten und den Wunsch, als Massenmörder angesehen zu werden". Der Mann stamme aus einer bosnischen Familie, sei arbeitslos und bisher nicht der Polizei bekannt, hatte der Staatsanwalt bereits zuvor mitgeteilt.
Der Täter hatte am Freitagmorgen einen jungen Malier erstochen, der sich allein in der Khadidja-Moschee im Ort La Grand-Combe nördlich von Alès aufhielt und die Moschee vor dem Freitagsgebet geputzt hatte. Die Tat wurde später entdeckt, als weitere Muslime zum Gebet eintrafen.
Der Täter hatte mit einem Messer 40 bis 50 Mal auf sein Opfer eingestochen und die Mordtat mit seinem Mobiltelefon gefilmt. "Ich hab's getan", rühmte er sich dabei selber. "Dein (Fluchwort) Allah", sagte er zwei Mal in dem Video, das in Onlinediensten veröffentlicht und später gelöscht wurde. Die grausame Tat hatte in Frankreich Bestürzung ausgelöst. Der Anwalt der Familie des Opfers, Mourad Battikh, sprach im Sender BFM von einem "Terrorakt".
Der Angreifer konnte zunächst fliehen, die Polizei leitete eine Großfahndung ein. Die Staatsanwaltschaft warnte vor einem "möglicherweise extrem gefährlichen" Täter. "Er hat Dinge gesagt, die vermuten lassen, dass er weitere ähnliche Taten plante", betonte die Staatsanwaltschaft, die davon ausging, dass er bei seiner Flucht von Komplizen unterstützt wurde. Der Mann meldete sich dann schließlich auf der Polizeiwache im italienischen Pistoia. Innenminister Bruno Retailleau dankte den Ermittlern für "ihre Entschlossenheit und ihre Professionalität".
Führende Politiker hatten die Tat am Wochenende scharf verurteilt. "Rassismus und Hass aufgrund von Religion werden in Frankreich nie Platz haben", schrieb Staatschef Emmanuel Macron im Kurzbotschaftendienst X. Premierminister François Bayrou sprach von einer "islamfeindlichen Gräueltat". In La Grande-Combe hatten am Sonntag etwa tausend Menschen an einer Trauerkundgebung teilgenommen.
P.Queiroz--PC