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Traditionelle Ostermärsche sollen Höhepunkt erreichen - erste Märsche gestartet
Die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung sollen am Samstag ihren Höhepunkt erreichen. Bundesweit sind nach Angaben der Veranstalter insgesamt mehr als 110 Demonstrationen, Kundgebungen, Fahrradtouren und weitere Aktionsformen geplant. Am Vormittag starteten erste Veranstaltungen unter anderem in Wolfsburg, Mainz, Duisburg, Wedel, Ellwangen und Schwerin. In rund 70 Städten waren Aktionen angekündigt, unter anderem in Berlin, Bremen, München, Leipzig und Stuttgart.
Beherrschende Themen der diesjährigen Ostermärsche sind die geplante Aufrüstung in Deutschland sowie weiterhin der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Auch die Forderung nach einem Verzicht auf die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland ist ein Thema.
"Die Ostermärsche bleiben auch in diesen kriegerischen Zeiten das Rückgrat einer lebendigen Friedensbewegung im Lande", erklärte Willi van Ooyen von der Infostelle Ostermarsch in Frankfurt am Main am Samstag. Die Veranstaltungen seien wichtig, "weil sie für den notwendigen Widerstand gegen Rüstung und Kriege und für eine wirkliche 'Zeitenwende' zu Frieden und internationaler Solidarität dringend gebraucht" würden.
"Die Ostermärsche richten sich in diesem Jahr besonders an die neue Regierung und fordern von ihr, dass Deutschland friedensfähig statt kriegstüchtig wird", erklärte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative, das die Veranstaltungen koordiniert. "Statt neue Schulden aufzunehmen und zig Milliarden Euro für Aufrüstung auszugeben, sind Abrüstungsverträge und eine kluge Diplomatie gefragt."
Auf diese Weise müsse auch ein Ende des Kriegs in der Ukraine erreicht werden, forderte Golla. Es müsse "an einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur in Europa gearbeitet werden, die der Ukraine Frieden garantiert und Russland langfristig mit einschließt".
Die Ostermärsche der Friedensbewegung sind in Deutschland traditionell dezentral organisiert. Die Veranstaltungen in den unterschiedlichen Städten stehen dementsprechend unter verschiedenen Mottos. So steht der Ostermarsch in Bonn unter dem Motto "Ja zum Frieden - Nein zur Kriegstüchtigkeit". In Kassel heißt es "Frieden - Abrüstung - Klimaschutz - Kommt zum Ostermarsch" und in Leipzig "Gegen Aufrüstung und Sozialabbau".
Die Ostermärsche in Deutschland finden seit den 1960er Jahren statt. Den größten Zulauf verzeichneten sie in den 80er Jahren im Kalten Krieg, als hunderttausende Menschen daran teilnahmen. In den vergangenen Jahren war die Mobilisierung deutlich geringer ausgefallen, die Teilnehmerzahlen reichten in der Regel von einigen hundert bis in den niedrigen vierstelligen Bereich.
A.S.Diogo--PC